Die junge Fernsehreporterin Angela Vidal und ihr Kameramann verbringen für eine Reportage die Nachtschicht bei einer Feuerwehreinheit in Los Angeles. Ein Notruf führt die Feuerwehrmänner mit dem TV-Team im Schlepptau zu einem kleinen Apartmenthaus. Dort sind bereits Polizeibeamte eingetroffen, die auf Furcht erregende Schreie aufmerksam wurden, die aus einem der Apartments zu hören sind. Als das Feuerwehrteam in das Apartment eindringt, entdecken sie eine Mieterin, die offenbar von etwas Unbekanntem infiziert wurde. Nachdem einige Anwesende auf grausame Art attackiert werden, versucht die Einsatztruppe zusammen mit den verschreckten Bewohnern des Hauses zu fliehen, muss aber feststellen, dass Spezialeinheiten das Gebäude unter Quarantäne gestellt haben. Telefon-, Internet-, Fernseh- und Mobilfunkverbindungen wurden gekappt, alle Fenster und Türen werden verbarrikadiert. Von offizieller Stelle werden keinerlei Informationen zu den Eingeschlossenen weitergeleitet. Es scheint kein Weg mehr nach draußen zu führen
Das die Amerikaner in den letzten Jahren mit wachsender Begeisterung vor allem asiatische Horrorfilme remaken, das weiss man nicht erst seit heute. Jetzt hat es auch den spanischen Horror-Schocker "[REC]" erwischt, der sogar in absoluter Rekordzeit gecovert wurde. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat, ist sicherlich schwer zu beantworten, aber wenn man die Sache nur von der kommerziellen Seite aus betrachtet, dann wird "Quarantäne" sicher als Erfolg gewertet werden. Und das allein schon aus dem Grund, weil sich viele Leute den Film aus Vergleichszwecken anschauen werden
Doch genau dieser Vergleich ist es meiner Meinung nach, der dieses Remake merklich abwertet, da das spanische Original um mindestens eine Klasse besser einzustufen ist. Zwar wurde die US-Version um einige Minuten aufgebläht, man hat einige Passagen etwas verlängert, wie zum Beispiel den Anfang des Films, der sich in der Feuerwache abspielt. Doch wesentliche Neuerungen gibt es hier nicht zu verzeichnen, so das man es mit einer fast originalgetreuen 1:1 Kopie zu tun hat, die zwar recht gut gelungen ist, aber dennoch nur ein Aufguss des Originals ist und keineswegs mehr.
"Quarantäne" kann einfach zu keiner Zeit auch nur annähernd die Spannung und die Bedrohlichkeit aufbauen, die das spanische Original so ausgezeichnet haben, es fehlt hier der Überraschungsmoment. Die aufkommende Angst und Panik die sich hier ausbreiten, nimmt man viel gelassener hin, das Sehverhalten ist viel eher entspannt als angespannt, weil man ganz einfach genau weiss, was passieren wird. Vielleicht hätte man das verhindern können, wenn man wirklich wesentliche Änderungen oder Neuerungen an der Geschichte vorgenommen hätte. So aber hat man es lediglich mit einer recht guten Kopie zu tun, aber leider auch nicht mehr.
Der Film krankt einfach an der Einfallslosigkeit seiner Macher, die hier keinerlei neue Impulse hinzufügen konnten. Doch Geld regiert ja bekannterweise die Welt, was sich bei diesem remake einmal mehr bewahrheitet. Denn hier wurde lediglich kommerziell gedacht, der schnell gemachte Dollar stand im Vordergrund, denn anders ist es nicht logisch zu erklären, warum man einen Film nach so kurzer Zeit schon kopieren muss.
Abschließend kann man sagen, das "Quarantäne" ein ganz guter Film ist, der aber keinen Vergleich mit "[REC]" standhält. Wer beide Filme nicht kennt, sollte auf jeden Fall zur spanischen Variante greifen, die an Spannung und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist. Wie schon bei etlichen anderen Remakes auch haben die Amerikaner einmal mehr unter Beweis gestellt, das sie längst nicht alles besser können, denn dieser Film ist ein Paradebeispiel dafür.
6/10