Review

Inhalt:
Der Mann von Susan Stevenson (Ursula Andress) ist von der Reise zu einer Insel bei Neuguinea nicht zurückgekehrt. Zusammen mit ihrem Bruder Arthur, dem Dschungelexperten Edward Foster (Stacy Keach) und einer Gruppe Handlanger wird die Suche nach ihm angetreten. Die Handlanger lassen nach und nach ihr Leben durch Dschungelfallen, wilde Tiere oder einen maskierten Kannibalen, so dass schließlich nur noch Susan, Arthur und Edward kurz vor dem Zielgebiet auf ein Missionarsdorf treffen.
Dort lernen sie Manolo kennen, der sie nach einem Wiedersehen mit dem maskierten Kannibalen, der eine Frau tötet und Edward mit einem Beil am Bein verletzt, mit zum Kannibalenberg begleitet. Letzterer verliert durch unterlassene Hilfeleistung von Arthur unterwegs sein Leben, dieser wiederum wird von einem Speer aus Kannibalenhand erledigt und Susan und Manolo werden gefangen genommen.
In der Höhle der Kannibalen trifft Susan ihren Mann, der zwar inzwischen tot ist, von den Kannibalen aber aufgrund des tickenden Geigerzählers in der Herzgegend als Gott verehrt wird. Auch Susan wird diese Ehre zu Teil, da die Menschenfresser ein Foto besitzen, auf dem sie neben ihrem Mann zu sehen ist. Manolo wird gefesselt und gequält, kann sich aber befreien und mit Susan die Flucht ergreifen.


Kritik:
Sergio Martino greift in seinem Film zwar auf alle Elemente der bisherigen Kannibalenfilme zurück, kann diese aber nicht zu einem interessanten Film zusammenschustern.

Vor allem die erste Stunde des Streifens kann wenig überzeugen, da alles zu vorhersehbar und lieblos inszeniert wurde. Die Effekte beschränken sich bis dahin auf die typischen Dschungelfallen, Enthauptungen, Aufspießen und Amputation durch Krokodilbiss. Lediglich die Tiertötungsszenen haben bei mir Emotionen (Wut und Ekel) geweckt, wozu zum einen unter dem Deckmantel der Eingeborenenrituale ein Leguan aufgeschnitten wird, um die Götter zu beruhigen, weil eine (!) Vogelspinne (!!) getötet wurde und zum anderen der Todeskampf eines Affen in den Fängen einer Würgeschlange minutenlang gezeigt wird.

Als die Gruppe dann das Missionarsdorf erreicht, wird der Film besser, da Spannung aufkommt und einige Überraschungen zu Tage treten.
So stellt sich z.B. heraus, dass Edward Foster bereits schon einmal von den Kannibalen gefangen wurde und nur mit Mühe entkommen konnte. Seine Vergangenheit weist viele Parallelen zu der Story von Umberto Lenzis "Mondo Cannibale" auf.
Auch die anderen Personen sind (soviel sei verraten) für Überraschungen gut, da ihre Motive für die Reise nicht die sind, die sie zu sein scheinen.

Die Schlusshalbestunde in der Höhle der Kannibalen, die stark an "Mondo Cannibale 2" erinnert (ebenso wie die Tatsache, dass Manolo zusammen mit einem Vogel in einer Felsspalte gefangen gehalten wird), zeigt dann das, was man von einem Kannibalenfilm erwartet: Menschenfresserei und Stammesrituale. Highlight hierbei ist die Entmannung eines Menschenfressers, der sich an Susan vergehen wollte.

Die Musik gefällt mir gut und die Soundeffekte, besonders im Dschungel, bauen eine gelungene Atmosphäre auf.

Die schauspielerischen Leistungen sind für einen Kannibalenfilm in Ordnung.
Der Versuch Martinos mit der Besetzung der Hauptrolle mit Bondgirl Nummer 1 (Ursula Andress) Sexappeal in den Film zu bringen, funktioniert meiner Meinung nach weniger, da man ihr die Jährchen auf dem Buckel doch schon anmerkt und die Zurschaustellung ihres nackten Busens mich auch wenig begeistert hat.

Unterm Strich ist Sergio Martino mit diesem Film ein ausreichender Querschnitt durch die verschiedenen Kannibalenfilmelemente gelungen, wobei er sich doch besser auf eine Richtung hätte festlegen sollen. Denn so ist der Film nichts Halbes und nichts Ganzes.

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