Necronomicon, auch das Buch der Toten genannt, machte schon Ash in "The Evil Dead" reichlich Probleme. Genau deswegen ist es auch für den Autor Howard Phillips Lovecraft (Jeffrey Combs) so interessant, der sich dadurch Anregungen für seine Geschichten holen will. Das Necronomicon befindet sich in einer alten Bibliothek, welche von einem Mönchsorden unterhalten wird. Lovecraft verschafft sich unerlaubterweise Zugang zum Buch der Toten und erlebt selbst den totalen Horror.
Das ist schon mal die Rahmenhandlung, welche im Jahre 1932 spielt. Wir bekommen nun drei kleine Horrorgeschichten zu sehen, zu denen H.P. Lovecraft in den 30er Jahren mehr oder weniger die Vorlage schrieb. Für jede Geschichte verpflichtete man einen anderen Regisseur, sowie einige namhafte Darsteller.
Es beginnt mit "The Drawned", hier erbt Edward De Lapoer (Bruce Payne) ein altes Haus am Meer von seinem Onkel Jethro (Richard Lynch). Mit Hilfe des Necronimicons versuchte Jethro damals, seine verstorbene Familie zu reanimieren. Auch Edward verlor seine Frau bei einem Autounfall, nun versucht er sie ins Leben zurückzuholen, ein schwerer Fehler.
Regie führte hier Christophe Gans (Pakt der Wölfe, Crying Freeman), es ist zwar nur eine Kurzgeschichte, aber gleichzeitig auch sein Debüt. Durch das altmodische Haus auf dem Klippen erzeugt er eine gruselige Atmosphäre. Mit F/X hält er sich sehr bedeckt, aber die wenigen Monstereffekte können sich sehen lassen. Nur das Ende ist etwas zu offen.
Weiter geht es mit "The Cold", Regie Shusuke Kaneko (Azumi 2). Er erzählt die Geschichte um den ergeizigen Reporter Dale Porkel (Dennis Christopher), der versucht hinter das Geheimnis von Emily Osterman (Bess Meyer) zu kommen. Emily erzählt Porkel wie ihre Mutter damals Dr. Madden (David Warner) traf, der dank eines besonderen Verfahrens schon weit über hundert Jahre alt war. Porkel merkt erst zu spät, in welcher Gefahr er eigentlich schwebt.
Das Geschehen spielt sich auch wieder in einem alten Haus ab, aber insgesamt ist dies die schwächste der drei Geschichten, die aber mit einem netten Ekeleffekt endet. Dr. Madden braucht natürlich menschliche Opfer, um sein Leben stätig zu verlängern, unterstützt wird er dabei von Hausherrin Lena (Millie Perkins). "The Cold" kommt aber nur langsam in Fahrt, wird erst im Finale richtig spannend.
Kommen wir zum Höhepunkt, nicht nur für Gorehounds und zwar Brian Yuznas "Whispers". Man merkt ungemein, dass Yuzna die meiste Erfahrung im Genre Horror hat. Die Polizistin Sarah (Signy Coleman) ist zusammen mit ihrem Partner Paul (Obba Babatundé) hinter einem Serienkiller her, der sich "Schlächter" nennt. In einem alten Fabrikkomplex wird sie fündig, doch der Killer entpuppt sich als Ausserirdischer.
Eine alte Fabrik mit großen Keller in dem lauter Leichenteile auf dem Boden liegen. Zudem hat Screaming Mad George einige blutige Goreeffekte zu bieten, alles noch handemade. Mit Abstand die beste, blutigste und spannendste Kurzgeschichte.
Insgesamt kann "Necronomicon" mit "Tales of the Crypt" oder auch "Tales from the Darkside" mithalten. Namhafte Regisseure, glaubwürdige Darsteller und eine üppige Ausstattung sorgen für reichlich Grusel. Da dürfen ein paar blutige F/X nicht fehlen.