Unterhaltung, Gags und Charlie Sheen als Screwball
Ryan Turner (Charlie Sheen) ist erfolgreicher Börsenmakler und arroganter Superchauvi in Personalunion. Neben seiner Freundin Cindy (Denise Richards) leistet er sich eine Geliebte, ein Luxus-Appartement und eine Riesenportion Selbstgefälligkeit. Doch die wird Turner schon bald zum Verhängnis: der Ehemann seiner Geliebten, ein schwerreicher Zeitungsmogul (Barry Newman), kommt ihm auf die Schliche und treibt ihn - Rache ist bekanntlich süß - mit Hilfe eines raffinierten Tricks in den finanziellen und beruflichen Ruin.
Passenderweise verabschiedet sich Turners Freundin Cindy genau in diesem Moment in Richtung Südamerika, um mit dem Besitzer einer Diamantenmiene durchzubrennen. Mittellos, ohne Job und Freundin übernimmt Turner kurzerhand Cindys Arbeit - und wird Kummerkastenonkel bei einer drittklassigen New Yorker Tageszeitung. Doch Turner ist clever: Nicht einmal die Chefredakteurin Page Hensen (Angie Harmon) ahnt, daß fortan nicht mehr das Superblondchen Cindy der Leserschaft gute Ratschläge gibt, sondern ein De-Luxe-Pascha in Reinkultur an ihre Stelle getreten ist. Wie auch immer, Turners Ratschläge kommen an und machen die Zeitung zu einem Verkaufsschlager.
Natürlich kommt es wie es kommen mußte: Turner verliebt sich in seine neue Chefin...
"Good Advice" ist kaum mehr als ein nettes Filmchen. Die Handlung ist vollkommen banal und jederzeit vorhersehbar, die Charaktere kommen oberflächlich daher und das Spannungsbarometer bewegt sich vom Anfang bis zum Ende um keinen einzigen Millimeter. Aber trotzdem: der Film ist ungemein unterhaltsam!
Das liegt vermutlich auch daran, daß jede der handelnden Personen nur einen einzigen Charakterzug besitzt; der Zuschauer braucht über gar nix nachzudenken und ist trotzdem zu jeder Zeit im Bilde. Charlie Sheen ist ein spleeniger Chauvi, Denise Richards eine hirnlose Plastikbarbie und Angie Harmon ist lieb ...und sieht zudem noch ziemlich gut aus!
Ansonsten gibt's Lügen und Verwechselungen zuhauf, wobei auch hier gilt: nichts zu kompliziert machen, immer schön den Durchblick behalten. Geradlinige Dialoge, eine ganze Reihe netter Gags und sogar ein bißchen Charme runden die Sache ab. Positiv: Die langsam nebenherrollende Liebesgeschichte bleibt schön zurückhaltend und wird nie schmalzig. Und allen, die immer über deutsche Synchronisationsstimmen meckern können getrost aufatmen: Charlie Sheens Stimme ist eine wahre Wonne; der Kerl redet und brabbelt vor sich hin, als gingen ihn weder seine Umwelt, noch seine Mitmenschen etwas an. Klingt wirklich gut.
Fazit:
Seichte, aber durchaus gefällige Unterhaltung ohne Anspruch, dafür aber mit Witz und Gefühl. Der ideale Zeitvertreib für verregnete Sonntagsnachmittage.