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Tatsuo Kusakabe zieht mit seinen beiden Töchtern, der achtjährigen Satsuki und der vierjährigen Mei, in ein kleines, altes Häuschen am Lande, um in der Nähe des Krankenhauses zu wohnen, in dem sich seine Frau Yasuko von einer schweren Krankheit erholt. Bereits die erste Erkundung des baufälligen Gebäudes bringt wundersame Dinge ans Tageslicht, denn das heruntergekommene Haus ist nicht unbewohnt. Kleine schwarze Kreaturen, sogenannte Rußkobolde, hatten es sich in der Dunkelheit gemütlich gemacht und müssen nun das sich mit Leben und Licht füllende Gebäude verlassen. Doch diese niedlichen Wesen sind nicht die einzigen seltsamen Kreaturen in dieser Gegend: da gibt es z. B. noch die Totoros, deren Bekanntschaft Mei und Satsuki etwas später machen. Die Totoros sind friedliche Waldgeister, die in einem riesigen Baum leben und deren Größe zwischen mehreren Zentimetern und einigen Metern variiert. Die beiden Mädchen schließen Freundschaft mit dem großen Totoro, einem gutmütigen und überaus geduldigen Koloß. Als sich Yasukos Zustand scheinbar verschlechtert, macht sich Mei alleine auf den Weg zum Krankenhaus und verirrt sich prompt. Auch eine großangelegte Suchaktion führt nicht zum Erfolg, und so bittet Satsuki ihren Freund Totoro um Hilfe...
Müßte ich Tonari no Totoro mit einem einzigen Wort beschreiben, meine Wahl fiele auf das Wort "magisch". Hayao Miyazakis wunderbares Meisterwerk der Animationskunst nimmt uns behutsam an der Hand und entführt uns auf eine Reise zurück in die Kindheit. Mit den Augen eines staunenden Kindes erleben wir eine Welt voller Wunder, voller Abenteuer, voller Freude, aber auch mit einigen Ängsten. Es wird nie thematisiert, an welcher Krankheit Yasuko tatsächlich leidet, doch die Auswirkungen auf die Familie, insbesondere auf Satsuki, sind spürbar (ein autobiographisches Detail am Rande: als Miyazaki ein Kind war, litt seine Mutter an Tuberkulose). Doch trotz dieser ernsten Thematik ist Tonari no Totoro ein bezaubernder, optimistischer Film, der ein Gefühl völligen Stillstands vermittelt. Obwohl man weiß, daß im Verlauf der Geschichte wahrscheinlich einige Wochen vergehen, ist diese Tatsache nie spürbar, wodurch die Magie dieses Filmes nur noch verstärkt wird. Abgesehen von der liebenswerten Animation, Joe Hisaishis famoser Musikuntermalung und der einfachen aber herzerwärmenden Geschichte erfreut uns Tonari no Totoro auch noch mit einer der schönsten Szenen der Filmgeschichte: als Satsuki und Mei (letztere ist erschöpft eingeschlafen) an der Bushaltestelle im strömenden Regen auf ihren Vater warten, gesellt sich wie selbstverständlich der riesenhafte Totoro dazu. Nach kurzem Zögern und einigen ängstlichen Blicken (dies ist Satsukis erste Begegnung mit dem Waldgeist) borgt sie ihm einen Regenschirm, welchen er vorsichtig über seinen Kopf hält. Wie sie da nebeneinander stehen, während der Regen niederprasselt, ist ein Bild für Götter! Bezüglich des weiteren Verlaufs dieser wundervollen Szene hülle ich mich in Schweigen; alles muß an dieser Stelle nun wahrlich nicht verraten werden! Tonari no Totoro ist eine phantastische Wundertüte aus dem Hause Studio Ghibli, die kleine Kinder ebenso verzaubern sollte wie betagte Menschen. Wem bei diesem Film nicht warm ums Herz wird, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

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