Review

Da ist es nun, das Werk mit den wohl grössten Vorschusslorbeeren der Filmgeschichte, das Kassenrekorde bricht, reihenweise überschwängliche Kritiken einfährt (anfangs gabs sogar die Nr. 1-Platzierung in der imdb-Liste der besten 250 Filme aller Zeiten, inzwischen die Nr. 3) und nicht zuletzt über die Mega-Publicity verfügt, für einen der Hauptdarsteller der letzte Film vor dessen (viel zu frühem) Tod gewesen zu sein ...

Eins ist sicher:
"The Dark Knight" ist der "realistischste" Superhelden-Film aller Zeiten, der es schafft, Comic-Fantastik in ein plausibel reales Szenario zu packen.
Dazu passt die Darstellung eines Batman mit effizient-brutalem Faustkampfstil und einer künstlich verzerrten, tief brummenden Stimme, wodurch ich zum ersten Mal vergessen habe, dass da eigentlich ein erwachsener Mensch mit einem Fledermauskostüm durch die Gegend rennt ...
Die Optik ist durchgestylt, der Look düster. Action, Effekte und Ausstattung setzen zwar keinen neuen Massstab, bieten aber das, was man heutzutage von einem Big-Budget-Streifen erwarten kann. Für die Geschichte lässt man sich ausgiebig Zeit, bei zweieinhalb Stunden Filmdauer kein Wunder, und bietet einiges an Charakterentwicklung und Dialogen. Für mich wars nicht zu viel.

Noch ein Wort zum vielgelobten Heath Ledger: der hat mit der Figur des Joker, dieses wahnsinnigen, clownesk entstellten Sadisten, dem wohl besten aller (Comic-)Bösewichte, natürlich eine wunderbare Vorlage, die er auch schön nutzt und ihr eine prägnante, individuelle Note verleiht. Sein Joker ist geheimnisvoll, gerissen, gewalttätig, furchteinflössend, durchgeknallt und, vor allem, passt bei aller Schrägheit ebenfalls in das realistische Umfeld. So könnte ein Joker im normalen Leben aussehen ...
Man durfte Ledger dafür durchaus posthum einen Oscar verleihen.

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