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„The dark knight“ ist der mittlerweile sechste „Batman“-Streifen, sieht man vom 1966 entstandenen „Batman hält die Welt in Atem“ einmal ab. Seit 2005 spielt Christian Bale nun den Comic-Helden und löste damit seine Vorgänger wie Michael Keaton und Val Kilmer ab. Konnte „Batman“ und das Sequel „Batmans Returns“ noch durch ein recht ansprechendes Drehbuch begeistern, rutschte die Reihe spätestens mit dem 3. Teil „Batman und Robin“ ins Gefilde der Lächerlichkeit ab. Christopher Nolan (Memento) gelang dann das Unerwartete. Er renovierte die angestaubte Figur und erschuf einen Helden, der nicht nur übermenschlich und fantastisch erscheint, sondern auch eine verletzliche Seite hat und sich ständig mit seinem Ego und seinen eigenen Ängsten auseinandersetzen muss. Sämtliche Gegner Batmans hatten in der Vergangenheit schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, genauso wie Batman selbst, dessen Eltern ermordet wurden, als er noch ein Kind war. Aus Batman wurde ein Verfechter der Gerechtigkeit, seine Gegner jedoch mutierten allesamt zu Soziopathen. So z.B. der Joker in „The Dark Knight“ (Heath Ledger in seiner letzten Rolle). Zerstörung um der Zerstörung willen – das ist die Devise dieser Figur. Deren Psyche ist mit Sicherheit eine Fundgrube für Psychoanalytiker. Der neueste Batman-Streifen von Christopher Nolan ist ein Fest für Action-Fans. Die Spezialeffekte sind gewaltig. Leider ging diese Tatsache jedoch auf Kosten der Story. Konnte „Batman begins“ (auch Nolan) noch mit starken Charakterzeichnungen und intensiver Atmosphäre glänzen, so verkommt „The dark knight“ zu einem rasanten Popcorn-Vehikel in atemberaubenden Tempo. Chistian Bale bleibt als Batman diesmal auffallend blass im Vergleich zu „Batman begins“, der den Aufbau und die Entwicklung der Figur hervorragend in Szene gesetzt hat. Heath Ledger hingegen erweist sich als würdiger Nachfolger von Jack Nicholson und spielt den „Joker“ auf brutalste und boshafteste Weise. Sicherlich hätte man ihm diese Rolle so nicht zugetraut. Somit ist seine Leistung ein würdiger Abschluss eines allzu kurzen Schauspieler-Lebens.

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