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Wieder wird Millionär Bruce Wayne (Christian Bale) den Batman spielen dürfen und erneut hat man die deutsche Synchronisierung bei ihm doch kräftig vermasselt, wenn gleich ich mich sogar schon an die ungewöhnliche Froschstimme ein wenig gewöhnt habe, zumindest nervte sie doch weniger als bei "Batman Begins". Als großer Gegenspieler wird nicht nur Joker "Heath Ledger" herhalten dürfen, nein auch die Mafia und ein weiterer Bösewicht, der "Two Face" (Aaron Eckhart) werden dem Batman keine Atempause können.
Die Charakterintensivierung ist dies mal doch erstaunlich stark ausgefallen, was auch mit den vielen Gewissens-Entscheidungen zusammenhängt, die auf den Batman, sowie den anderen Akteuren wartet. Die mittlerweile bekannten Darsteller, zumeist durch gleiche Besetzungen, anhand der "The Dark Knight" Vorgänger, holen alle samt jedenfalls das Beste aus sich heraus. Die neu hinzugekommenen, wie Heath Ledger können ebenfalls vollends überzeugen, richtig dominant wird zwar keiner der Protagonisten wirken, jenes den Film aber auch eher gut steht, als wenn sich alles auf ein Charakter zuspitzen würde, so bekommt auch der Batman keine Superhelden-Überlänge zugesprochen. Einzige negative Erscheinung ist lediglich die Rolle der "Rachel", gespielt von Maggie Gyllenhaal, welche sehr fad erscheint und nicht mal fürs Optische herhalten darf, ihre Spielzeit ist zum Glück auch relativ begrenzt.
Den Humor hätte man nicht besser dosiert Einsetzen können, man darf einige male kräftig Lachen, insbesondere wenn der Joker oder der Two Face in Aktion treten, zu sehr ins komödiale driftet der Ablauf aber nicht.
Schön mit anzusehen ist auch, das Gotham City so richtig ins Chaos versinken darf, ja die blanke Anarchie wird einem angeboten, eine sterile, pappige oder übermalt, bunte Welt, wie sie oft bei den Comicverfilmungen der letzten Jahre, gibt es hier nicht zu sehen, teils sind die Schauplätze recht aufpoliert, insbesondere aber auch kraftvoll und düster wird sich Gotham City präsentieren dürfen.
Gegen Ende, als man den Joker durch "Two Face" erst ein mal ersetzt, so wird dann auch etwas zu sehr auf die Kacke gehauen und einige wenige Szenen sind nicht mehr wirklich Logisch geraten, insbesondere als "Two Face" die Karre aufs Dach wirft, aber selber noch drin sitzen müsste, solche Aktionen sind ohne Schutzanzug nicht unverletzt zu überstehen, wobei es den anderen Insassen erwischt hat. Die Kampfhandlungen gegen Ende, zwischen Batman und dem Joker sind zu unübersichtlich geraten, dass sei aber mal verziehen, da die Bildschnitte ansonsten angenehm und nie hektisch ausfallen. Actionreich geht es somit auch zur Sache, ohne ins überreizte Material Arts zu wuchern oder gar ein deplaziertes Ninja Szenario zu erschaffen, wie es bei "Batman Begins" leider zu sehen ist, statt dessen gibt es noch einige Verfolgungsszenen stylischer Karossen, die Bestens zur düsteren Umgebung passen.
Auf die nun auftauchenden hektischen CGI Bildsequenzen hätte man aber verzichten können.
Was diesen Film noch zum absoluten Kracher fehlt, ist ein bombastischer Soundtrack, dieser hier ist leider ein wenig zu passiv ausgefallen. Ach was soll's ich bin dankbar für diese tolle Comicverfilmung, die wirklich mal so genannt werden darf, einen verschönten Hollywood-Superheldenfilm sollte man somit auch nicht erwarten.
Eigentlich wollte ich 9 Punkte für dieses Meiserwerk geben, aber das Ende, mit dieser Wendung hat dann doch die 10 verdient und somit ist "The Dark Knight" meiner Meinung nach, die beste Comicverfilmung, die ich seit zich Jahren gesehen habe. Bleibt zu hoffen, dass eine weitere Fortsetzung, die es wohl geben wird, direkt an "The Dark Knight" Anschluss findet.
SPOILER: "Weil er der Held ist den Gotham verdient, aber nicht der, den es gerade braucht, also Jagen wir ihn, weil er es Ertragen kann, denn er ist kein Held, er ist ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer, ein dunkler Ritter." :SPOILER
Regisseur Christopher Nolan hat nach seiner durchschnittlichen "Batman Begins" Vorlage, nun eine ganz große Antihelden-Verfilmung erschaffen.


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