Review

Die wahrscheinlich beste Comicverfilmung aller Zeiten? Die noch gelungenere Fortsetzung eines gelungenen 'Remakes'? Und Heath Ledger mit einer letzten
schauspielerischen Glanzleistung, die beinahe alles andere in den Schatten stellt?

Der Film hat seinen Hype zwangsweise erfahren. Der tragische Tod von Heath Ledger diente dafür sicherlich als Aufhänger. Doch wie auch schonein Kritiker bei Filmstarts.de dem Vertrieb WB zugestand, so muss der Produktionsfirma zugute gehalten werden, nicht mit der Tragödie zu Promozwecken hausieren gegangen zu sein. Der Film lebt von der schauspielerischen Leistung des verstorbenen Schauspielers, mit ihm musste die Geschichte stehen und fallen. Und, trotz allen Hypes und damit einhergegangenen Befürchtungen, die Erwartungen könnten nicht erfüllt werden, muss man klar sagen: Heath Ledger holt aus dem Charakter Joker alles raus, was der Film benötigt, um so zu funktionieren, wie er es tut. Er passt die Vorlage geschickt und gekonnt dem Stil des neuen,düsteren BATMAN-Styles an, und lässt einen dreckigen, spleenigen und auf psychischer Ebene genial agierenden Widersacher des schwarzen Ritters auf den Kinozuschauer los, der den Oscar tatsächlich verdient hätte. Der Hype ist also begründet!

Christian Bale spielt den Batman, wie schon im ersten Teil, hervorragend und
macht keine Fehler in der Umsetzung. Auch die anderen Darsteller
funktionieren in ihren Rollen, SCARECROW erfährt ein unerwartetes, wenn
auch unspektakuläres Comeback, die Geburt (und der Fall) von TWOFACE
sind gekonnt in die Storyline integriert, auch wenn dieser Charakter
leider etwas zu kurz kommt und man sich am Ende fragt,ob er nicht noch
für eine dritte Fortsetzung hätte gehalten werden können... aber warum
über solcherlei Dinge nachdenken, wenn das Gesamtwerk voll und ganz
überzeugt?

Die Dialoge sind fast durchgehend intelligent, gelungen und haben mich das ein oder andere Mal begeistert den Kopf schütteln lassen. DAS kann Hollywood auch sein - überwältigendes, kreatives Actionkino, das sich traut, dem Mainstream in den wichtigen Momenten den Arsch zuzuwenden,wenn es der Qualität des Produktes zu gute kommt. Die Action-Effekte sind zahlreich, es explodier fast ständig was, aber da die SFX alle professionell umgesetzt worden sind und durch ihren oftmaligen Verursacher JOKER noch für den ein oder anderen Lacher dienen (SPOILER: die Explosion des Krankenhauses zum Beispiel), gehen sie einem auch nach einer Spielzeit von fast 3 Stunden
noch nicht wirklich auf die Nerven. In seinen intensivsten Momenten verfehlt der Streifen seine Wirkung nicht, die Gewalt ist gezielt eingesetzt, und geht meist auch wirklich unter die Haut. SPOILER: Allein die Szene des Jokers, der dem Mafiamitglied eine Klinge in den Mund schiebt und die Geschichte seiner eigenen Vernarbung erzählt, während der Zuschauer mit blanken Nerven auf den entscheidenden 'CUT' wartet, hätte einen Oscar verdient. Auch die Verbrennungserscheinungen von Anwalt Mr.Dent, später TWOFACE, gehen wider Erwarten irgendwie an die Substanz(haha...), die Optik, ob nun CGI-Effekt oder nicht, erschrickt zumindest im ersten Moment und sieht schön fies-abartig aus.

Ich könnte mich weiter in Lobeshymnen verlieren, was eigentlich gar nicht mein Stil ist, wenn es um Hollywood-Blockbuster geht. Doch ich gebe die gewagte Prognose ab, dass das Kinojahr 2008 keinen besseren Vertreter des Action-/Fantasygenres mehr erfahren wird als 'THE DARK KNIGHT'. Und wenn es ein Film geschafft hat, mich nach dem Konsum tatsächlich über den Tod eines Hauptdarstellers fast zu Tränen zu rühren, dann reicht es zumindest für mich aus, die Höchstpunktzahl zu vergeben, Hype hin oder her.

Für ein insgesamt herausragendes Filmwerk eines Genres, in dem man so viel verkehrt machen kann; für eine ambitionierte und respektvolle Comicverfilmung, die aus ihrem Helden wieder das macht, was er sein soll: einen dunklen, düsteren Rächer in einer verbrechensverseuchten Stadt, ohne den Kinderkram und die bunten Kostüme; für das Kunststück, mich nach vielen Jahren Verehrung in der jungen Kindheit endlich wiederfür BATMAN begeistern zu können und für eine würdige und in allen Maßen überzeugende letzte Glanzleistung seines Hauptdarstellers vergebe ich 10/10 Punkten! Absolute
Empfehlung!!!

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