Review

Dass The Dark Knight an der Kinokasse brummte, war nach dem grandiosen Batman Begins ja vorherzusehen. Und eigentlich konnte man ja nichts falsch machen, waren doch (fast) alle Darsteller wieder dabei - was bei Batman ja nicht immer der Fall ist. Christian Bale ist für mich DER Batmandarsteller überhaupt, Michael Caine als Alfred fantastisch, Morgan Freeman als hauseigener Q eigentlich überflüssig aber ganz witzig, Gary Oldman als Inspektor Gordon wundervoll besetzt. Katie Holmes wurde leider durch Maggie Gyllenhaal ersetzt, die von Typ her völlig anders rüberkommt. Ansonsten taucht in jeder Nebenrolle ein bekanntes Gesicht auf, sei es Eric Roberts, William Fichtner oder Michael Jai White. Hinterlässt ein bisschen den Eindruck Wir wollen alle mal in nem Batman mitspielen, gib mir mal ne Rolle. Hmm...
Tja, und dann die Schurken. Cillian Murphy darf als Scarecrowe nochmal durchs Bild laufen, Aaron Eckhart spielt einen tollen Harvey Dent/Two-Face und Heath Ledger als Joker - nun ja. Bin ich jetzt ein Spielverderber, wenn ich sage: solide, aber nicht mehr. Sich die Haare zottelig wachsen lassen, Narben und Schminke drüber und ein bisschen Sabbern beim Kichern und Sprechen - ich fand das jetzt nicht oscarverdächtig. Ohne Frage gut und fies und schurkig, durchgeknallt und diabolisch, okay. Aber ich glaube, wenn Heath Ledger noch leben würde, sähen auch andere nur eine Rolle in dem Joker. So ist es jetzt DIE Rolle seines Lebens - es sei ihm gegönnt.
Erfreulich ist die Überlänge des Films, sodass die komplexe Story ohne verwirrende Sprünge und Kürzungen erzählt werden kann. Erfreulich auch die FSK 16, ein Batman für Erwachsene halt. Mord und Tod wird allerdings ziemlich belanglos hingenommen, und wo bei einem Rambo sogleich jemand die Getöteten zählen und hochhalten würde, geht man hier dezent drüber hinweg. Bei mir bleibt da immer so ein komisches flaues Gefühl zurück.
Die Action ist solide, Gimmicks und Geräte bleiben realistisch, die Handyortungs-Umgebungssoftware, als innovativer Hingucker gedacht, stört m.E. die Action. Die Effekte sind gut, und Two-Face...mein lieber Scholli. Gruselig.
Wie der Titel schon verrät, wollte Christopher Nolan nun auch die dunkle Seite von Batman auslooten, wie es in den späteren Comics u.a. von Frank Miller erzählt wurde. Das kommt auch ganz gut rüber, allerdings diese Doppelmoral dann auf die Stadt Gotham City zu übertragen, fand ich etwas überspitzt. Also, aus Batman sowas wie einen Bösen zu machen, der nun seinerseits auf der Fahndungsliste steht, kommt dem Helden nicht zugute.
Alles in allem eine konsequente Fortführung des neuen, reiferen Batman, erzählerisch und filmisch gut umgesetzt, aber mancherorts ein bisschen zuviel des Guten. Dazu der Heath Ledger-Hype, dem wahrscheinlich die Figur des Joker zum Opfer fallen wird, denn wer sollte ihn im nächsten Batman-Film ersetzen. Sicher nicht Robin Williams, der sich zwar beworben aber abgelehnt worden war...www.olaflux.com - Filme und Mehr

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