So groß war der Hype um diesen Film, dass man quasi schon gezwungen wurde, ins Kino zu gehen. Grandios, phänomenal, umwerfend, unglaublich...all diese Superlative hafteten dem Film schon bevor man ihn gesehen hatte an. Dazu noch der frühe Drogentod des Hauptdarstellers Heath Ledger, die den Film scheinbar schon jetzt zu einem Mythos machen. Doch kann er halten, was er verspricht?
Wie gewohnt kämpft Batman, gespielt von Christian Bale, gegen Bösewichte und Unholde der Stadt Gotham City, die ständig Gefahr läuft, ohne ihren größten Helden zur anarchischen Hochburg zu verfallen, in der das Böse die Überhand hat und regiert. Doch in Zeiten von herrschender Brutalität und Rücksichtslosigkeit hat Batman stets die Situation im Griff und kann dem Bösen Paroli bieten.
Der Film basiert, wie sollte es auch anders sein, auf dem Kampf Gut gegen Böse, jedoch wird dies nicht so offensichtlich dargestellt, wie man es von vielen anderen Produktionen aus Hollywood kennt. Hier wird weniger mit Patheismus gearbeitet und vieles läuft subtiler ab. Und dazwischen finden sich dann auch ständig diverse Parabeln, Sinndeutungen und andere rhetorische Figuren wieder, die sich gut in den Gesamteindruck des Films reihen und aus ihm etwas besonderes machen. Es geht nicht mehr darum, das der Gute am Schluss der Held ist und der Böse seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Im Verlaufe des Films wird dies immer wieder schön in Szene gesetzt und in philosophische und andere Elemente verpackt.
Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg gut. Christian Bale macht seine Sache ordentlich und verkörper den Batman souverän, ebenso wie Michael Caine den Butler und Aaron Eckhart den FBI Agenten. Gary Oldman und Morgan Freeman stehen den Leistungen ebenso in Nichts nach. Doch der Film wird ganz klar dominiert von den Leistungen des Heath Ledger, der den Joker mit einer Überzeugung und Leidenschaft spielt, dass man meinen könnte, er wäre genau für diese eine Rolle geboren worden. Grandios!
Doch nichts desto trotz hat der Film auch Schwächen. Zum einen wäre das die zu lange Laufzeit des Films, der mit 152 Minuten um ca. 20 bis 30 Minuten zu lang ist. Hier hätte man an einigen Stellen Einsparungen vornehmen können und wäre doch zu einem ähnlich guten Ergebnis gekommen. Zum anderen war für mich das Problem, dass ich mich zwar unterhalten gefühlt habe, jedoch nie das Gefühl aufkam, das ich mir bei dem Hype um diesen Film erwartet hätte. Er ist gut, keine Frage. Er ist unterhaltsam und durchdacht. Er wurde von Regisseur Christopher Nolan gut in Szene gesetzt. Und er hat eine Klasse Riege an Schauspielern aufzubieten. Aber dennoch war er für mich eben "nur" gut, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dabei kann ich garnicht mal genau sagen, woran es nun lag. Der Anfang war für meine Verhältnisse zu lang und bis zur Pause gab es zwar einiges an Action, flotten Sprüchen und guten Szenen, aber dennoch sprang der Funke nicht über, was sich auch nach der Pause forsetzte. Die Actionszenen waren zwar da, aber wurden nicht ausgereizt und waren unterm Strich gesehen eher enttäuschend. Auch im nachhinein komme ich nicht von dem Gedanken los, mir mehr von diesem Film erwartet zu haben.
Und so bleibt mir unter dem Strich zu sagen, dass wir hier ein schönes Stück Popcornkino haben, dass den Zuschauer mit Sicherheit nicht enttäuscht und seine Stärken ganz klar in den Schauspielern, den sprachlichen Mitteln und dem Drehbuch hat, seine Schwächen jedoch nicht von der Hand zu weisen sind, was aber sicherlich subjektiv ist. Alles in allem vergebe ich für diesen Film 6/10 Punkte.