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Wenn sich in den letzten Jahren sowas wie ein gewisser Trend in Hollywood abzeichnete, dann waren dies sicherlich Comicverfilmungen. Und es gab kaum einen der mit diesem Trend so wenig anfangen konnte wie ich. Qualität findet man in diesem Genre sehr selten. Doch The Dark Knight ist anders. Es ist die bisher beste Comicverfilmung. Es ist ein Film von Christopher Nolan. Der Name dieses Regisseurs steht für intelligente Geschichten deren Wendungen sich weitgehendst logisch entwickeln und für Figuren deren Charakterisierung sehr ausgereift ist. Vor 3 Jahren gelang es ihm das tot geglaubte Batman Franchise wieder zu beleben. Batman Begins war ein guter Film, keine Frage. Doch er hatte auch noch einige Schwächen. Mit The Dark Knight konnte Nolan nun ins Volle gehen und das Resultat ist ein Film, welcher mit einer derartigen Vielschichtigkeit aufwartet, die im Blockbuster der Neuzeit absoluten Seltenheitswert besitzt.

Warum denn so ernst?
Ja tatsächlich ist The Dark Knight ein sehr ernster Film und wie gesagt seine größte Stärke besteht darin, das er auf jegliche Gut/Böse Schemas verzichtet. Immer wieder zeigt Nolan die Kehrseite der Medaille. Keine Entscheidung bleibt ohne Konsequenzen. Er zeigt wie schwer es in unserer Welt ist Gerechtigkeit walten zu lassen ohne selbst Unrechtes zu tun. Er bezieht sich nicht selten auf die Probleme der aktuellen Welt wie die verbreitete Angst vor dem Terrorismus oder die Folgen eines Überwachungsstaates. Der Zuschauer kann viel mehr entdecken als oberflächlich betrachtet einen „nur“ sehr gut inszenierten, spannenden Action Film (obwohl das heutzutage schon genug wäre)

Von Anfang an drückt The Dark Knight aufs Gas und hat während der gesamten Laufzeit von über 150 min keine einzige Länge zu verzeichnen. Nolan gelingt es meisterhaft zwischen den verschiedenen Subplots hin und her zu springen ohne die Übersicht zu verlieren. Auch Action ist genügend vorhanden und besonders hier hat Nolan aus seinen Fehlern im Vorgänger gelernt. Die Sequenzen sind deutlich übersichtlicher gedreht und rauben dem Zuschauer des Öfteren den Atem. Es ist vor allem begrüßenswert, das der Einsatz von CGI auf ein Minimum heruntergeschraubt wurde.

Kommen wir zu den Schauspielern. Christian Bale ist wieder absolut stark in seiner Rolle als Batman. Es gelingt ihm meisterhaft die ständigen Selbstzweifel seines Charakters darzustellen. Auch Aaron Eckhart macht eine großartige Figur. Sein Harvey Dent ist eigentlich die zentrale Figur des Filmes, die einige Ereignisse ins Rollen bringt. Der 3. im Bunde der Hauptfiguren ist natürlich der Joker und auch wenn es jetzt schon oft geschrieben wurde, muss ich mich bei den Lobeshymnen mit einreihen. Was Heath Ledger hier abliefert ist einfach nur brillant. Einer der besten Bösen der Filmgeschichte. Jede Szene in der er auftaucht wird von seiner Präsenz überschattet. Seine Sprüche und Spielchen sind einfach unvergesslich. Ein Oscar wäre verdient und das nicht wegen Ledgers Tod sondern aufgrund seiner Leistung. Der Supportcast ist wie schon in Begins großartig. Caine und Freeman sorgen mit ihrem Humor und Charisma für die nötige Wärme die der ansonsten so kalte und ernste Film auch benötigt.

Doch auch The Dark Knight hat noch ein paar Schwächen. So übertreibt es Nolan gelegentlich mit ein paar Szenen und besonders mit dem Einsatz einiger technischer Spielereien. Manchmal wäre ein bisschen weniger durchaus mehr gewesen.

Fazit: Christopher Nolan hat es als erster geschafft aus einer Comicverfilmung einen seriösen Film zu machen. In seinem Genre muss man das Werk als Meisterwerk bezeichnen, allgemein kann man es. Ein Blockbuster, der zwar nicht mit Bombast spart, aber die Charaktere und den Plot zu keiner Zeit vernachlässigt. Darüberhinaus hat man eine ambivalente Gesellschaftskritik mit verpackt, die zwar trotz allem Pessimismus auch noch Platz für Hoffnung bereithält. Denn so einfach macht es sich der Film natürlich nicht.

9/10

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