Review

Die bessere Version von Statham als Rumpelstilzchen…21.04.2009

Freude! Es gibt ihn also doch noch, den GmbH- Film, Gewalt mit bißchen Handlung, den ich Ende der Achtziger und zu Beginn der Neunziger so verehren gelernt habe. Es gibt sie noch, die harten Männer mit einer ganz einfachen Mission – Rache – auch wenn der geradezu legendäre Anlaß hier nur ein Bestandteil der Geschichte ist. Von Regisseur Anderson sind wir einfache Filme gewöhnt, und gerade die machen reichlich Spaß, wenn man das Genre des geradlinigen, harten Actionfilms mag. Sicher, der Mann hat auch schon viel Geld in den Sand gesetzt, doch hier ( so wie bei „Event Horizon“ und „Soldier“ ) macht er alles richtig. Und da sieht man auch den Unterschied zwischen Talenten bei ähnlichem Budget, vergleicht man etwa diesen Streifen mit dem letzten, dem „5th Commandment“, von Regisseur Johnson. Dort Unglück beim Versuch, eine öde Geschichte aufzubohren – hier Freude, denn Anderson erzählt keine große Story. Und er hat Jason Statham…

Der alleine ist schon ein Pfund, mit dem man wuchern kann, denn Statham ist einfach der letzte Actiondarsteller, den es derzeit noch gibt – Vin Diesel kann da nicht mithalten, und alle anderen dümpeln in den tiefen Niederungen der DVD – Szene vor sich hin. Und anders als bei der leicht mißglückte Fortsetzung von „Crank“ ist Statham hier mittendrin samt hoher physischer Präsenz – und das Spektakel zerrt nicht ganz so an den Nerven wie eben jener „Crank 2“. Erfreulicherweise fehlt auch jeglicher Humor, wenn man mal vom einen oder anderen genretypischen Oneliner absieht. Dabei ist die Story wirklich nicht mehr neu…Statham gibt den Häftling Jensen im Jahr 2012, zu Unrecht wegen Mordes an seiner Frau inhaftiert. Der Mann will Rache, und Gelegenheit macht Diebe…

Da die Gefängnisse privatisiert sind, dienen sie auch als Einnahmequelle. Die Direktorin betreibt in ihrem Inselknast spektakuläre Autorennen, und Jensen winkt die Freiheit, sollte er das letzte Rennen gewinnen, tritt er doch an die Stelle des verstorbenen Frankenstein ( ach, die Amerikaner und ihre Liebe zu diesem Namen…). Natürlich sehen wir die typischen Klischees des Gefängnisfilms, die ich hier nicht mehr aufzählen will, aber es gibt als Ausgleich dafür nicht viel Hintergrundbrimborium. Die Direktorin will Geld verdienen – Jensen will Rache. So einfach kann ein Film sein, und so leicht ist eine gute Geschichte erzählt, wenn man als Regisseur das Augenmerk auf die wunderbar altmodischen, handgemachten und größtenteils unhektischen Actionszenen richtet. Davon gibt es reichlich, Statham darf wieder mit mieser Laune durch den Film stapfen, viel Dialog ist nicht vorhanden, dafür spektakuläre Explosionen und Autostunts, ach, eine wahre Freude, das es so etwas im angepaßten und altersbedingt unblutigen amerikanischen Film noch gibt…Was bleibt haften? Das harte Ende des unsterblichen Chicanos…8/10.

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