Batman: Gotham Knight
Ähnlich, wie die Macher der Matrix-Trilogie mit dem gelungenen ANIMATRIX eine animierte Kurzfilmsammlung auf die Beine gestellt haben, um so das Universum um die reale und digitale Welt zu erweitern, haben sich die Produzenten von Batman: Gotham Knight auf dieses Terrain geschwungen. Batman sollte facettenreich, düster, mysteriös und stilistisch unterschiedlich in Erscheinung treten.
Dafür wurden zum Teil namhafte Autoren beauftragt. So z.B. Bob Kane (Catwoman, Batman Begins, The Dark Knight), Alan Burnett, Josh Olson (A History Of Violence) und David S. Goyer (Dark City, Batman Begins, The Dark Knight und Jumper). Entstanden sind dabei 6 Episoden wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
1. Gotham Knight
2. Crossfire
3. Field Test
4. In Darkness Dwells
5. Working Throug Pain
6. Deadshot
Lose durch Figuren und Umgebung miteinander verbunden, eröffnet sich in oben genannter Chronologie, so manch neue Passage um unseren Antihelden. Dabei spielen Skaterkids, Gangs, Der Russe, Scarecrow, Croc - Der Killerfreak, Deadshot und viele andere bekannte Charaktere -Alfred, Gordon- tragende Rollen. Die Entwicklung, vom Newbie zum Dunklen Ritter, findet sozusagen zwischen der Realverfilmung BATMAN BEGINS und der offiziellen Fortsetzung THE DARK KNIGHT in diesen 6 Kapiteln statt. Auch wenn nicht zwangsläufig, mit dem ersten sehen, jeder Makel oder tiefgründige Ansatz erkennbar ist, gelangen subtil witzige, spannende, auch klischeehafte und überraschend philosophisch geprägte Geschichten, welche Batman als wortkargen, denkenden und handelnden Bruce Wayne, und umgekehrt, erscheinen lassen. Gerade Episode 3,5 und 6 sind da als gelungen zu bezeichnen.
Natürlich spielt nicht nur die inhaltliche Entwicklung eine tragende Rolle, sondern auch die Interpretation der Figur um Batman. Hinzu kommt auch noch die visuelle Komponente. Jede Folge wurde von einem anderen Team animiert und bekommt so zusätzlich ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Dabei sind die Animationen detailliert, surreal, bunt, abgefahren, subtil, knallig, düster und vor allem exquisit geraten. Allerdings wird nicht jeder Stil auch den Geschmack der Zuschauer treffen, denn diese können auch mal fernab von Pixar und Co angesiedelt sein. Nichtsdestotrotz sind sie aber überaus hilfreich um die Welt um Batman als Abbild eines kranken, eines getriebenen Einzellgängers zu zeichnen und wirken wie das Fundament, auf dem quasi Gotham City erbaut wurde. Und GC braucht ja bekanntlich einen Hirten.
Studio 4°C ist eines der Animation-Studios, und diese haben auch einige Kurzfilme von ANIMATRIX, sowie Steamboy, zu verantworten. Kreativität ist also zu erwarten, zumal Japaner, die Erfinder der Animes, und Koreaner, Tusche und Pinsel, sowie Bits und Bytes, geschwungen haben. Das soll allerdings nicht heißen dass unbedingt nur ein fernöstlicher Touch zu erwarten ist, immerhin sind Amerikaner die Geldgeber, und kommerzieller Erfolg das Ziel. Obwohl die Idee, Neuinterpretation, natürlich immer an erster Stelle steht.
Die Synchronisation ist vorzüglich, und auch hier spricht David Nathan die Figur Batman/Wayne. Auch die Action, natürlich wunderbar überzeichnet, und zutiefst als Comicadaption gedacht, wird wohldosiert eingesetzt und lässt neben all dem Inhalt, keine Langeweile aufkommen. Allerdings muss man „Batman: Gotham Knight“ nicht zwangsläufig gesehen haben, denn ich schätze die Lücke zu The Dark Knight“ wird auch ohne diesen Pausenfüller wunderbar erklärt werden. Batman-, Comic-, und Animefans sollten sich aber genötigt fühlen diese, erstaunlich erwachsen geratene, Kurzfilmsammlung zu konsumieren, sonst erfahren sie nie etwas über den Traum eines Narren!
Schmerz arbeitet nicht für dich, du arbeitest mit dem Schmerz! (Batman/Bruce Wayne)
8/10