Wollen wir mal nicht so streng sein, ein Blondinenwitz ist nun mal kein Ausbund an humoriger Raffinesse, sondern eine Alberei auf Kosten Anderer.
Da sollte man dann auch von einem filmgewordenen Peroxidjoke wie „House Bunny“ vielleicht kein preisverdächtiges Material erwarten.
Die Frage, die sich jedoch bei Filmen solcher Art automatisch stellt, ist: brauchen wir so einen Film wirklich?
Einen Film, in dem ein naiv-hohles Playboyhäschen durch einen Trick aus Hugh Hefners heiligen Hallen des Feminismus vertrieben wird, um sich dann als Hausmutter einer kurz vor dem Ableben befindlichen Mädchenstudienverbindung zu verdingen, die gerade mal sieben Mitglieder hat und dreißig weitere braucht, damit die Snobs von nebenan daraus nicht das Poolhäuschen machen können.
Selbstverständlich, Gegensätze müssen sein, sind diese glorreichen Sieben entweder überintellektuell oder rabiat burschikos oder überschüchtern oder schwanger oder vom Bauernhof oder in ein stählernes Korsett gepreßt, damit man auch wirklich nicht erkennen kann, daß hier irgendwelches Potential zu finden ist.
Was liegt da näher, als das Blondinchen ein paar Parties, die sich gewaschen haben, reißen zu lassen, die Mäuschen aufzurüschen und das Ansehen zu verbessern, denn vom Haarebleichen, Schminken und sich über sabbernde Jungs freuen versteht die Gute natürlich arglos etwas.
„House Bunny“ ist ein Muster an Vorausberechnung, so ziemlich nichts geschieht hier, was man nicht auf eine Meile vorher sehen könnte; wenn man dem Film auch zugute halten muß, daß auf die gröbsten Sex- und Fäkalienausfälle, die man hätte erwarten können (wenn es um Männer gegangen wäre) verzichtet wurde.
Stattdessen spult sich 90 Minuten eine ausgelassen-naiv-alberne Sketchshow ab, die so harmlos wie überflüssig ist, aber wenigstens irgendwie sympathisch rübergebracht wird.
Statt des Ekelreflexes wird hier auf ausdauerndes Fremdschämen gesetzt, was in erster Linie daran liegt, daß man in diesen hackentütenknetenhohlen Streifen geraten ist und das jetzt irgendwie durchstehen muß.
Zentrum der Infantilität ist dabei sicherlich die „Scary Movie“-Queen Anna Faris, die ungekrönte Königin der Brot-Uschis, die dann auch den ganzen Streifen mit halb geöffnetem Mund rumläuft, um die Zurückgebliebenheit zu demonstrieren.
Was man dennoch nicht verhindern kann, ist zwischendurch immer wieder eine Runde Gegnigger, denn hie und da lugt tatsächlich ein brauchbarer Joke oder Spruch um die Ecke, der die Zeit etwas schneller vergehen lassen wird und die Schmerzen nicht gar so stark werden lassen.
Erinnern wird man sich in erster Linie daran, daß hier die Kinder von Bruce Willis und Tom Hanks sich ein Stelldichein geben, wirklich Linie bringen sie aber auch nicht in den Film, in dem maximal die unzerstörbare Kat Dennings mal wieder ein paar rotzig-magische Momente absondert.
Der Rest ist, inclusive eines scheußlich platten und unspektakulären Endes, dumm wie Torf, aber nicht brüskierend, sondern eher sympathisch beknackt, so daß sich der Film als Ausgehanreißer für zahlreiche Teenagergrüppchen bestimmt prima eignen wird, aber sonst die Welt erobern kann.
Es gibt aber gehirnbeeinträchtigenderes Material als diesen Retortenquark, der immerhin für sich einnimmt, daß jeder was aus sich machen kann, solange er nicht ganz vergißt, wer er ist und wo er herkommt. Nette Message. (4/10)