Es ist Weihnachten und die Deserteuerin Meredith Cole (Julie Mond) flieht vor Sergeant Archie Sparks (Fred Ward). Dabei landet sie in einem Bus, mit dem Ziel El Paso. Doch unterwegs wird der Bus von einer Motorrad-Gang angegriffen. Nicht nur einige Reisende müssen ihr Leben lassen, sondern auch drei Gangmitglieder. Der Rest der Bande will dafür natürlich Rache. Aber die restlichen Passagiere können sich mit dem Bus auf einen abgelegenen Schrottplatz retten. Dort verbarrikadieren sie sich und bereiten sich auf den Großangriff der Gang vor.
In der heutigen Zeit in der es leider gilt, das Genre Action völlig zu vernachlässigen, ist "Exit Speed" eine absolute Rarität. Verantworlich hierfür ist B-Regisseur Scott Ziehl (Eiskalte Engel 3, Road House 2), der sich hier sichtlich am Old School Actionkino orientiert. Leider hat das Drehbuch von Michael Stokes (Jungleground, Sabotage) nicht genügend Pepp, so hat man mittig mit einigen Durststrecken zu kämpfen. Zudem wünscht man sich statt einer Romanze lieber, dass die Charaktere ein wenig intensiver behandelt werden. Viele bleiben nur Abziehbilder, wie zum Beispiel der stets wütende Coach Yarbro, Hasenfuss Duke und leider auch Hauptcharakter Meredith Cole.
Doch Schwachstellen in der Story, konnte der Old School Actionfilm oft mit hohem Tempo wieder ausmärzen, was bei "Exit Speed" nur teilweise gelingt. Zumindest müssen wir uns nicht lange gedulden, bis die Motorrad-Gang den Bus attackiert und dann geht alles Schlag auf Schlag. Es beginnt eine Verfolgungsjagd zum Schrottplatz, man kann sich in einen umzäunten Bereich retten und dort die Stellung halten. Doch die Gang will ihre Opfer so leicht nicht davonkommen lassen und besetzt den forderen Teil des Schrottplatzes. Bei der Gang handelt es sich um sogenannte Nomaden, die sich als grauenvolle Mörder entpuppen. Drogen und Alkohol den ganzen Tag, teils wissen sie nicht mehr was sie tun und dies zeigt Ziehl in einigen Szenen deutlich.
Gegen diese gnadenlosen Tötungsmaschinen beginnen sich die Eingeschlossenen zu wehren. Mit Pfeil und Bogen, ein paar Waffen kann man auch ergattern, einer selbst gebauten Abschussvorrichtung für Molotov-Cocktails und allem was man so finden kann. Konfrontationen sind eher selten, doch wenn es zur Sache geht, dann auch richtig. Blutige Einschüsse, Explosionen, Pfeilschuss durch den Hinterkopf, "Exit Speed" entpuppt sich als sehr kompromisslos, nicht nur der Gang gegenüber. Auch sympatische Charaktere müssen dran glauben und die kleine Gruppe wird drastisch dezimiert. Zwischendurch wünscht man sich mal einen richtigen Nahkampf, doch damit wird man nicht belohnt. Positiv zu erwähnen ist, dass die komplette Action handmade ist, aber insgesamt gesehen ist einfach zu wenig davon vorhanden.
Nebenbei muss sich Ziehl auch noch um Archie Sparks kümmern, der Meredith Cole hinterherjagt. Auch dieser Strang bremst das Geschehen immer wieder aus, auch wenn Sparks im Finale die Gruppe noch ein wenig unterstützen darf.
Auf die Darsteller können wir uns verlassen, mit Fred Ward, Desmond Harrington und Lea Thompson ist sogar ein wenig Prominenz an Bord.
Gut gefallen können auch die ungewöhnliche Kulisse des abgelegenen Schrottplatzes, bei der leider ein nerviges Klischee auftritt, denn dort gibt es wie immer keinen Handyempfang.
B-Action in bester Old School Manier, leider auch zu offensichtlichen Schwachstellen im Drehbuch. Ziehl kann das Tempo nicht auf Dauer hochhalten und zwischen den Actionszenen sind einige Durststrecken zu finden. Aber die vorhandene Action ist handmade, sauber inszeniert und recht brutal. Richtige Höhepunkte bleiben aus, doch die Darsteller überzeugen. 6,5 Punkte von mir.