Fred Ward wieder am Start…10.08.2009
Man hat es als Freund des Actionkinos derzeit überhaupt nicht leicht. Wenn es kracht, dann familienfreundlich und von Michael Bay, PG 13 ist das aktuell von den Studios bevorzugte Rating. Blut gibt es nur noch in den zahllosen Horrorfilmen, die man aber kaum als Ersatz für Explosionen! Faustkämpfe! Kicks! Schießereien! Einschußlöcher! hernehmen kann. Traurig, aber so ist halt der Lauf der Zeit. Was bleibt also anderes übrig, als in die Niederungen der B-Movies oder gar C-Movies hinabzusteigen, denn nur dort toben sich Regisseure noch mit einfachen Geschichten aus und appellieren an die niederen Instinkte des Zusehers. Leider ist es da natürlich mit den Stories und den Schauspielern nicht weit her, und auch logische Ungereimtheiten sind häufig zu finden – die aber trifft man gehäuft auch in echten Blockbustern nach Art von „Eagle Eye“.
Dummes Verhalten gibt es aber ärgerlicherweise auch noch aus dem benannten Sektor zu berichten, man fragt sich schon, warum man nicht die ganz einfach Schule des Vermeidens von ekligen Fehlern und blödem Verhalten der Hauptfiguren besucht. Hier rennt beispielsweise eine Dame des Nächtens an sich still über dunkle Felder, um eine entfernt gelegene Straße zu erreichen. Sie hat eine Taschenlampe mit dabei und wird von einem Motorradfahrer verfolgt. Der Mond scheint. Wer von uns Zuschauern würde angesichts dieser Situation rennen und dabei DIE LAMPE BRENNEN LASSEN, auf daß man fein gesichtet werden kann? Eben, und derlei Fehler geschehen hier halt immer wieder. Da hilft es auch nicht, daß Fred Ward wieder am Start ist, der Kämpe von früher, dessen Szenen aber irgendwie überflüssig sind und nur dem Erreichen der Neunzig-Minuten-Filmlaufzeit dienlich sind.
Dazu nimmt man aber auch allerhand öde Dialoge, die dazu dienen, das Personal näher vorzustellen, was dem Zuseher aber völlig gleichgültig ist. Denn die Insassen eines Überlandbusses, welcher mir nichts, Dir nichts aus heiterem Himmel von einer Rockerbande ( schweigende Gesellen…) angegriffen wird, verschanzen sich nach geglückter Flucht auf einen Schrottplatz und erwehren sich dort mit einfachen Mitteln ihrer Häscher, was natürlich genregetreu nicht alle überleben. Soweit, so gut, genau diese Mischung aus Mad May und Assault will man gerne sehen, muß aber gerade im Mittelteil viel geduld aufbringen, bis zum Schluß huschhusch die Bösewichte erledigt sind. Daß aber eine Irakkriegsveteranin mit einer Schrotflinte keinen einzigen Treffer erzielt finde ich ebenso ärgerlich wie die geschilderte Lauf-Weg-Szene, und auch das gekünstelt wirkende Happy-End gefällt mir nicht. Dafür fließt Blut, ab und an geht was kaputt oder explodiert, ohne Computertricks, und der Film ist zumeist zügig. Ganz nette Unterhaltung also, es gibt ja auch nix anderes…6/10.