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Schön wäre es gewesen, wenn es auch nur einen Hauch vom „American Werewolf“ gegeben hätte, doch kurzum: Der Streifen bietet nichts weiter, als lose aneinander gereihte Softsexszenen mit BH-Trägerinnen.

Misty und Ruby, zwei Lesben, arbeiten gerade in einer Bar, als die fremde Anouska um Hilfe bittet. Eine nackte Schmuserei mit Misty endet für Letztgenannte im Hospital, seitdem leitet sie unter Visionen und Wahnvorstellungen, während Anouska in London einer Reporterin Einblicke in ihr ungewöhnliches Leben gewährt…

Auf so etwas wie einen Werwolf wartet man hier vergebens, denn die billigen Effekte in Form langer Zähne und ein paar Haarbüscheln sind allenfalls lachhaft und im Zusammenhang mit den überblendeten Zeitlupenaufnahmen sehr dilettantisch ausgefallen. Die wenigen Inserts in einem austauschbaren Wald sehen ebenfalls recht stümperhaft aus, was im Grunde auf den kompletten Streifen zutrifft.

Von Beginn an wird weitgehend auf Dialoge verzichtet, es gibt alle Nase lang nackte Haut zu sehen und bereits nach 15 Minuten ist die Luft komplett raus, da keine ersichtliche Handlung in Gang gesetzt wird: Knapp 68 Minuten Schmusen ist alles, was Regisseur und Autor William Hellfire zu bieten hat, wobei selbst die erotisch gemeinten Momente keinerlei Spannung oder gar Inbrunst aufweisen. Hier und da mal ein flüchtiger expliziter Einblick, ellenlanges Gestöhne und dazu latent billigste Musikuntermalung wie in einem Strip Club mit nur zwei Tänzerinnen und einem Barkeeper.

Dabei wird die Werwolf-Thematik nur während der Interviewszenen angerissen, doch anstatt hier zumindest mit einigen Flashbacks Abwechslung zu schaffen, machen sich die ehemaligen Pornodarstellerinnen zum Deppen, indem sie versuchen authentisch rüber zu kommen, was selbstverständlich völlig daneben geht.
Zudem offenbart sich eine gnadenlos schlechte Tonabmischung, da offensichtlich mit unterschiedlichsten Kameras gefilmt wurde und Nachvertonung scheinbar nicht möglich war.

So lutscht und begrabbelt man sich von Szene zu Szene, die zwei, drei Bisse könnten auch heftige Küsse sein, die zwei mitspielenden Herren zeichnen sich ebenfalls durch üble Performances aus, während die Reporterin versucht, ein potentielles Opfer zu warnen, was zugleich die einzig halbwegs authentisch gespielte Szene darstellt.
Den Rest kann man hochkant in der Pfeife rauchen.

Horrorfans sind also ausdrücklich gewarnt, denn selbst ein richtig übler Werwolffilm kann nur besser sein, als dieser Etikettenschwindel. Nach einer guten Stunde Softsex ist man zumindest bedient und es scheint geklärt, warum der bereits 2006 abgedrehte Streifen bis heute noch keinen deutschen Verleih gefunden hat.
Sollte er auch nicht, denn dann bleibt er der breiten Masse hoffentlich erspart.
0,5 für Misty Mundae und ihr Bemühen, wenigstens ein wenig Leidenschaft in die „Geschichte“ einfließen zu lassen…
1,5 von 10

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