Und wieder einmal will sich die US-Army von ihrer guten Seite präsentieren. Helden-Pathos und Hurra-Patriotismus bis zum Umfallen, so muss das sein, wenn man dem Rest der Welt verkaufen will, dass man zu den GUTEN gehört.
Bosnien-Herzegowina: Serbische Soldaten ballern Mitte der 90er einen Aufklärungs-Jet der US-Navy vom Himmel. Kampfpilot Burnett (Owen Wilson) und sein Kollege Stackhouse (Gabriel Macht) können sich zwar per Schleudersitz retten, landen aber auf feindlichem Gebiet. Nachdem Stackhouse von serbischen Rebellen hingerichtet wird, kann Burnett die Flucht ergreifen. Nun kleben ihm nicht nur unzählige Serben, sondern auch deren Nr.1-Scharfschütze (Vladimir Mashkov) am Arsch, während Burnett versucht, die nächste UNO-Schutzzone zu erreichen. Auf dem US-Flugzeugträger bemüht sich Admiral Reigart (Gene Hackman) um die Erlaubnis, seinen Piloten zu retten...
Owen Wilson (Das Geisterschloss) passt in dieses Kriegs-Szenario wie Austin Powers in "Der Soldat James Ryan". Ihm nimmt man den Part des Piloten einfach nie richtig ab. Wohlmöglich wären Schauspieler wie Colin Farrell oder Thomas Jane besser gewesen. Gene Hackman (The Heist) hat auch nicht wirklich viel zu tun. Am Ende darf er halt mal in einem Kampf-Helikopter mitfliegen und zugucken, wie ein serbischer Boden-Trupp auseinander geballert wird.
Die Action ist eine der wenigen positiven Sachen des Films. Sowohl die Shoot-Outs, Kämpfe wie auch die Jet-Flucht vor der SAM-Rakete sind gut insziniert worden. Ein wenig bringt dann auch die Massengrab-Szene den wahren Ernst einer solchen Lage zum Vorschein. Das wars dann aber auch schon.
Die negativen Sachen überwiegen leider: Die Wetterverhältnisse verändern sich im Film so schnell, dass Kachelmann einen Nervenzusammenbruch bekommen würde. Der Filmbeginn erinnert indess schon stark an "Top Gun" und man bekommt vorgeführt, wie viel Spaß man doch auf dem Deck eines Flugzeugträger haben kann. Dann sind alle Serben von Grund auf böse und sadistisch, und der NATO-Kollege ist auch keine große Hilfe, so, dass die GUTEN Amerikaner wieder mal alles im Alleingang-Modus abwickeln können. Da man als Jet-Pilot freilich Amerikaner ist, muss man sich dann auch nicht unbedingt an die vorgeschriebene Flugroute halten. Um so überraschter guckt dann der Ami, wenn die BÖSEN Serben mal grad zwei SAM-Raketen auf ihn ballern. Blöderweise turnt dann noch der Super-Sniper der Serben die ganze Zeit in einem Jogginganzug durch die Landschaft, als wäre er nur auf dem Weg zum Kiosk, um sich die BILD und ein Sixpack Bier zu holen. Der Gipfel der Lächerlichkeit ist jedoch ein, mal ausnahmsweise, netter Serben-Junge, der zudem der Hardcore-Ice Cube-Fan Nr. 1 in ganz Bosnien ist und unserem Owen auch gleich eine Cola rüberreicht.
Schade, aus dem Film hätte man was machen können. Man hätte halt nur einen glaubwürdigeren Darsteller und einen erfahreneren Regisseur statt eines Regie-Debüttanten an Bord holen sollen. Und man hätte die Klischee-Vorurteile sowie den ganzen Helden-Pathos und Hurra-Patriotismus auf ein absolutes Minimum reduzieren sollen. Aber was weiß denn schon ich übers Filmemachen... bin ja nur ein einfacher Typ aus Deutschland. Auf mich hört ja eh keiner.