Review

Über und in Bosnien…27.08.2009



So langsam habe ich alles gesehen, was es interessantes zu sehen gibt, glaube ich. Nun mag ich keine Kritiken über den hinterletzten Videothekenschmarrn schreiben, um andere zu warnen, denn soweit geht meine Liebe zum Medium Film nicht. Das allerdings macht es zusehends schwierig, noch Filme zu finden, die ich zum einen noch nicht gesehen habe, die mich zum anderen aber auch interessieren sollen. Dieser hier gehört nun in die beschriebene Kategorie, und da man ihn aus England als Triple mit den beiden aktuellen Produktionen – mehr darüber später ebenfalls hier – für kleines Geld bekommen konnte, war ich doch gespannt. Angesichts der zumeist negativen Kritiken hielten sich die Erwartungen in Grenzen, doch was soll ich sagen…der Film hat mir gut gefallen!



Sicher, die herausragenden Fähigkeiten der Amerikaner, das Loblied auf den niemals zurückzulassenden Kameraden, der Patriotismus und die Eindimensionalität des Balkanbewohners – entweder arm oder fies – könnten störend sein. Aber was will man angesichts der im Abspann benannten Förderinstitutionen denn auch anderes erwarten? Man sollte diesen Film als militärischen Actionfilm nehmen, zudem auch noch als Werbefilm für die großartigsten Streitkräfte der Welt, und dann urteilen – den Ballast beiseite gelassen ist der Streifen nämlich durchgehend spannend und technisch bis auf ein paar rechenknechtgenerierte Explosionen sauber gemacht. Warum man aber gerade dabei so pfuscht, wird mir ein Geheimnis bleiben – so sahen Explosionen schon bei den „Liebesgrüßen aus Moskau“ aus, und in der Zwischenzeit sollte man sich weiterentwickelt haben…



Nett auch Owen Wilson in der Hauptrolle des bei einem Aufklärungsflug über Bosnien abgeschossenen Copiloten Chris, der sich, ganz allein hinter feindlichen Linien, in sichere Gefilde durchschlagen muß, verfolgt von wahren Hundertschaften, die: besser ausgerüstet sind, das Gelände kennen, ausgeruht und satt mit frischer Uniform angetan durch den Wald fahren, den Flüchtigen aber nie ergreifen können…nur ein Einzelner im Trainingsanzug mit Scharfschützengewehr bleibt auf der Spur, versagt aber im finalen Gefecht ebenso wie alle anderen Bosnier, die dann noch gegen drei Hubschrauber antreten müssen. Wilson kennen wir an sich nur aus dem Komödienfach, aber er ist hier fit, rennt flink, wirkt nicht fehlbesetzt. Ein paar nette Einfälle hat es auch, zudem noch Gene Hackman an Bord, den alten Kämpen…nun, eigentlich darf man den Film nicht gut finden, aber ich beuge mich dem nicht und stelle ihn gerne ins Regal - 8/10.

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