Wenn man heiratet und das auch noch ausbaden muß…18.05.2008
Es regnet draußen, es ist Sonntag, was also tun? Den einzig wahren Sommerfilm gegen schlechtes Wetter hat man mit „Ein Schatz zum Verlieben“ bereits gesehen, die richtig guten Filme kommen nicht im Kino, harhar, also bleibt für den verregneten Nachmittag mal wieder eine romantische Liebeskomödie übrig. Diaz und Kutcher dabei, das kann so schlecht ja nicht sein. Also legt man sein Hirn an der Kinokasse ab, nimmt die Liebste an die Hand und kuschelt sich in die Kinosessel, und dann festzustellen, daß man wieder einmal nach fünf Minuten genau weiß, wie der Film ausgehen wird ( nämlich bei einem Leuchtturm am Strand, ach, das sind die Szenen, die man haßt ) und auch den Weg dahin kennt. Dennoch ist das gezeigte Treiben amüsant, und ganz ehrlich, aus diesem Genre darf man auch wirklich keine Kunst oder Volltreffer erwarten.
Der Kniff, den sich die Autoren ausgedacht haben, um wieder einmal Pack schlägt sich, Pack verträgt sich zu spielen, ist schon ziemlich dumm. Jack und Joy treffen sich zufällig in Las Vegas, machen eine Nacht drauf, heiraten, bedauern dies und wollen die Scheidung. Dumm nur, daß man mit dem letzten Quarter drei Millionen gewonnen hat, die ein jeder für sich allein behalten möchte. Nun, das kann man verstehen, der Mensch ist an sich gierig. Und in Amerika entscheiden solche Dinge nicht Herz und vor allem Hirn, sondern die Gerichte – und der Vorsitzende verdonnert das frischgebackene Ehepaar zu einem halben Jahr Eheleben unter wöchentlicher Therapeutenbeobachtung. Hier nun empfiehlt es sich, nicht weiter zu sinnieren…denn man hätte doch einfach teilen können…nach Abzug der Gerichtskosten bleiben laut Film ohnehin nur knappe 1,5 Millionen übrig…man wird also wieder einmal für dumm verkauft, als argloser Zuseher.
Aber die Geschichte will es so, und sie will auch, daß sich die jeweils besten Freunde von Jack und Joy ineinander verlieben, sie setzt uns als Klischee auch noch Joys Firmenchef und eine asiatische Karrieredame vor die Nase, zudem lauert tief im Film auch noch ein altes Rollenschema…Mann soll arbeiten, Frau daheim bleiben…jaja, Amerika ist furchtbar konservativ und wird es auch immer bleiben. Irgendwann ist der Streifen dann vorbei, man denkt über das Gesehene nach und stellt fest, daß man sich eigentlich bestens amüsiert hat. Hier und da sind gute Szenen versteckt, Diaz und Kutcher fetzen sich auf teils sehr einfältige Weise, aber dennoch reizt als das zum Grinsen. Sicherlich kein Highlight des Genres, zudem verschenkt das Happy-End wieder einmal viele Punkte, aber anscheinend will das breite Publikum es mit dem Holzhammer eingebleut bekommen. Sind Filme eigentlich dümmer geworden? Oder gar wir Zuseher? Was bleibt, ist ein ansehbarer Streifen für häßliche Sonntage, der sicher bald vergessen sein wird - 7/10.