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Wer kennt ihn nicht, Amando De Ossorios (Woodoo - Inferno des Grauens, Hydra - Die Ausgeburt der Hölle) mittlerweile veralteten Gruselstreifen "Die Nacht der reitenden Leichen"? Daraus wurde schnell eine ganze Reihe, es folgten drei Sequels. Mit "Das Blutgericht der reitenden Leichen" war endlich Schluss, denn die Qualität ließ schon im Original zu wünschen übrig. Wie bei den Vorgängern, schrieb Ossorio auch hier das Drehbuch.

Dr. Henry Stein (Victor Petit) und seine Frau Joan (Maria Kosti) ziehen in ein kleines und abgelegenes Küstendorf. Henry soll den dortigen Doktor (Javier de Rivera) ablösen. Doch warum sind ihnen alle Dorfbewohner feindlich gesinnt und was hat es mit dem Verschwinden einiger Frauen auf sich ? Zu spät kommen Henry und Joan hinter das Geheimnis des Dorfes. Einmal im Jahr steigen die Templer für sieben Nächte aus ihren Gräbern und dort muss ihnen jede Nacht ein Opfer gebracht werden. Henry gelingt es Lucy (Sandra Mozarowsky) vor den reitenden Leichen zu retten. Doch dies entpuppt sich als großer Fehler, denn sie sind nun hinter Joan her.

Da fragt man sich als erstes, warum leben die Leute überhaupt noch hier, wenn jedes Jahr sieben junge Frauen geopfert werden müssen ? Dies ist der Tribut an die untoten Templer, die sonst das Dorf überfallen würden. Der Zuschauer weiss von Anfang an, was hier Sache ist, während unsere beiden Hauptcharaktere dafür eine gute Stunde brauchen. Aber man muss Ossorio zugestehen, dass es atmosphärisch nicht viel an seinem Werk auszusetzen gibt. Das abgelegene Küstendorf schaut wahrlich gruselig aus und besteht größtenteils nur aus Ruinen. Gleich in der Nähe die große Burg mit dem angrenzenden Friedhof, wo die Templer in ihren Gräbern ruhen. Sie huldigen einer Götzenstatur und opfern dafür junge Frauen. Denen wird das Herz herausgeschnitten und der Statur in den Mund gelegt, bevor die Templer das Blut ihrer Opfer trinken. Das macht sie unsterblich und sieben Tage im Jahr dürfen sie ihr Umwesen treiben. Auf ihren Pferden reiten sie in Slow Motion am Strand entlang, bewegungstechnisch sind sie stark eingeschränkt und können dem Zuschauer kaum Angst einjagen. Den Score hat man sich aus den Vorgängern zusammengeklaut.

Immer wieder sehen wir eine Gruppe, bestehend aus schwarz gekleideten Frauen, welche die Opfergabe an den Strand bringen. Die Frauen werden dort angekettet, die reitenden Leichen brauchen sie nur noch dort abzuholen. Bis Henry und Joan endlich dahinter kommen, ist ihr Haus schon von den Templern umzingelt. Bis zum passablen Showdown ist "Das Blutgericht der reitenden Leichen" nicht immer unterhaltsam, sondern von Anfang bis Ende vorhersehbar. Darunter hat die Spannung zu leiden und es passiert nur wenig. Die reitenden Leichen holen regelmäßig ihre Opfer ab, der Dorftrottel wird von der Klippe getreten und schließlich darf Henry eines der Opfer retten. Im Finale verbarrikadiert man sich, muss sich mit jeder Waffe die man kriegen kann seiner Haut erwehren und warum ist niemand auf den glorreichen Gedanken gekommen, die Götzenstatur früher zu zerstören ? Das Ganze haut den Zuschauer nicht vom Sockel, desweiteren lassen die Darsteller ein wenig zu wünschen übrig.

Das haut heute keinen mehr vom Sockel, die Staubschicht ist schon zu dick. Ein paar atmosphärische Szenen hat der vierte Teil aber schon zu bieten und einigermaßen unterhaltsam ist das Ganze auch. Doch die Story ist schwach, Spannung kommt nur selten auf und die Schauspieler vermögen kaum zu überzeugen. Für Sammler und Fans der Reihe brauchbar.

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