Die reitenden Leichen bedrohen ein kleines Küstendorf, doch sie lassen sich mit regelmäßigen Jungfrauenopfern, welche ihnen die Dorfbewohner darbieten, sänftigen. Das finden ein Arzt und seine Frau, die neu in das Dorf ziehen, nicht so gut und gehen der Sache nach.
Nach ihrem kurzen Segelturn im dritten Teil der Reihe machen die reitenden Leichen wieder das Festland unsicher. Auch storytechnisch kehrt der Film zu seinen Wurzeln zurück und wenn man die ersten beiden Teile kennt, wird man feststellen, dass hier wenig Neues geboten wird. So gibt es erneut einen Rückblick auf die Machenschaften der Templer in der Vergangenheit, einen Buckligen, dem von den Dörflern böse mitgespielt wird (diesmal zu Unrecht, denn im Gegensatz zu "Die Rückkehr der reitenden Leichen" paktiert er nicht mit den Untoten), eine Flucht von Verfolgten auf den Rücken der Zombiepferde, wobei die Reitsequenzen wieder komplett in Zeitlupe ablaufen, was den Kommentar eines Reitenden ("Ich habe das Gefühl, die werden immer langsamer") ziemlich fehl am Platze wirken lässt und die üblichen Auftritte der Titelfiguren. Auf Seiten der Neuerungen gegenüber den Vorgängern kann man den merkwürdigen Riesenfrosch in Statuenform, dem die Leichenreiter das Herz ihrer Opfer in den Schlund werfen, die Leichenverwertung durch die geräuschvollen Krebse und die verschworene Dörflergemeinschaft verzeichnen. Die Bezwingung der untoten Templer ist dann, wie auch beim zweiten Teil der Reihe, simpel und unspektakulär ausgefallen, was mir in dieser Form aber besser gefällt als ein unsinnig konstruierter Schockmoment.
Athmosphärisch schöpft man wieder aus den Vollen und der Schauplatz des verfallenen Küstendorfes mit seinen veschwiegenen Bewohnern ist ideal für den stimmigen Auftritt der Untoten. Einen Großteil der gruseligen Athmosphäre verdankt der Film seiner aus den anderen Teilen bekannten Musik, wobei man hier ebenfalls sehr gelungene neue Klänge vernehmen kann. Hinzu kommt eine gute Kameraarbeit und feine Nachtszenen, wobei diese augenscheinlich meist bei hellstem Sonnenschein gedreht und durch den Einsatz von Filtern inszeniert wurden, um den Gruselfunken beim Zuschauer überspringen zu lassen.
Die Maskeneffekte der reitenden Leichen erfüllen ihren Zweck und künstliches Blut wird nur wenig, aber wenn dann handwerklich ganz ordentlich, eingesetzt. Ein Splatterfest sollte niemand erwarten, denn der Film setzt, wie alle Teile der Reihe, auf effektive Athmosphäre anstatt auf explizite Gewaltdarstellungen.
Seitens der Darsteller gibt es nichts zu beklagen, denn sie bringen ihre (zugegebenermaßen klischeehaften) Rollen glaubhaft rüber, wobei man eventuell beim Buckligen Overactingabstriche machen kann, aber das Ziel, Mitleid für diese Figur zu empfinden, hat der Schauspieler bei mir erreicht.
Insgesamt bietet der vierte und letzte Teil der Reihe gegenüber seinen Vorgängern wenig Neues, kann aber hinsichtlich der Gruselathmosphäre überzeugen und reiht sich in meiner persönlichen Reitenden-Leichen-Top 4-Skala hinter "Die Nacht der reitenden Leichen" auf Platz 2, gefolgt von "Die Rückkehr der reitenden Leichen auf Platz 3 und "Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen" auf Platz 4, ein.