Mit Tattoo ist Schwentke ein spannender Thriller gelungen der sichtlich an "Das Schweigen der Lämmer" oder "Sieben" anlehnt. Jedoch hatte ich nie das Gefühl dass er diese Filme kopieren wollte. Gleich am Anfang sorgt ein gehäuteter Rücken für einen kalten Schauer. Für Tattoofans ist dieser Film ein Wechselbad der Gefühle, zum einen werden sehr viele, wunderschöne Tattoos gezeigt und dann wieder die grausame Entfernung derselben. Aber auch alle anderen dürften sich ob der manchmal überdeutlich gezeigten Verstümmelungen wohlig gruseln. Immerhin wurde auf billige Effekthascherei wie die berühmte Hirn Szene aus "Hannibal" verzichtet. Die Figuren wurden leider etwas zu deutlich gezeichnet so dass man sehr schnell Gut und Böse zuordnen kann. Trotzdem hält der Film vorallem gegen den Schluss manche Überrasschung bereit und der Schluss hebt sich etwas ab von den üblichen "Alles wird gut" Enden.
Ein handwerklich gut gemachter Thriller der vorallem von dem belemmenden Thema profitieren kann. Die Darsteller, allen voran August Diehl (23 - Nichts ist so wie es scheint) agieren gekonnt und vermitteln das Grauen perfekt.
Die FSK 16 Freigabe ist wohl ein bisschen milde bewertet. Eine FSK 18 Freigabe wäre in Ordnung gewesen da einem wirklich nichts enthalten wird und die schrecklichen Verstümmelungen der Opfer wirklich hart dargestellt werden. Den Schluss fand ich ein bisschen schräg!!! Meine Note 7/10