Man muss es den deutschen Filmemachern ja schon hoch anrechnen, wenn sie nicht wieder eine depperte Fäkalkomödie runterkurbeln oder irgendwas nerviges über Adolf und seine munteren Gesellen abdrehen um sich eine Chance für den Oscar zu erhoffen.
So dann also dieser Thriller hier aus deutschen Landen (mit französischer Hilfe).
Mir scheint, Regisseur Robert Schwentke hatte genau zwei gute Szenen im Kopf, um die er dann dieses "Drehbuch" fabriziert hat - das wären die Szene im Parkhaus und der Schluß.
Aber erst mal das Positive - auf technischer Seite überzeugt der Film absolut. Er hat Stimmung, ist düster, hat ein paar gute Kamerafahrten und -einstellungen.
Nur dieses Drehbuch... das fängt ja schon direkt am Anfang an:
Eine blutüberströmte Frau läuft über die Strasse. Nackt (und da dies ja ein europäischer Film ist, kriegt man auch seine Portion "full frontal nudity"). Dann humpelt sie über eine Kreuzung. Wird dann von einem Bus plattgefahren. Der auf ein parkendes Auto knallt. Und explodiert. Denn aus dem Werk "Hollywood 101" wissen wir ja - Autos explodieren IMMER bei einem Aufprall. Und grosser Buss = grosser Knall. Das kennen wir ja schon von "Speed".
Dann lernen wir die Protagonisten kennen. Das eine ist Schrader. Der ist Polizist. Und wirft sich gerne auch mal Drogen ein. Sehr karrierefördernd.
Auftritt Minks. Stoischer Recke, der gerne mal über die Regeln hinwegsieht, dabei aber nicht mehr als einen Gesichtsausdruck hat. Steven Seagal lässt grüssen.
Der Film geht weiter, stolpert von einer Ekelszene zur nächsten (und erneut wundert man sich über die Arbeit der FSK, denn ein weit harmloserer Film wie "Flashback" bekommt eine 18er Freigabe, während man sich hier mit zwei Nummern weniger zufriedengibt).
Und für einen deutschen Film darf natürlich nicht die obligatorische Sexszene fehlen, deren Erotikwert ungefähr beim Gepimpere von Neo und Trinity anzusiedeln ist. Dann gibt es aber immerhin einen wirklich gute Schocker, der allerdings aus etwas resultiert, was man meilenweit gegen den Wind vorhersehen konnte. Wie übrigens auch das Ende.
Darstellerischer Lichtblick ist übrigens Hauptdarsteller August Diehl, der doch recht locker rüberkommt, während der Rest des Ensembles aufgrund der gestelzt coolen und bedetungsschwangeren, dabei oftmals vollkommen dümmlich wirkenden Dialoge, streckenweise SEHR steif agiert.
Und ich tu ich immer noch schwer, einen Film ernstzunehmen, wo die Killer nicht "Jigsaw", "Jason" oder "Leatherface" heissen, sondern so kreative und furchteinflössende Namen wie "Günzel" haben. Aber das geht vermutlich nur mir so.