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Bud Johnson ist ein lethargischer, biertrinkender, liebenswerter Loser, der durch ein Leben ohne wirkliche Höhepunkte gleitet. Der einzige Lichtblick ist seine geliebte Tochter, die 12jährige Molly, die sich um ihn kümmert und den Part der Erwachsenen im Haushalt übernimmt. Bis zu jenem folgenschweren Wahltag, als Molly versehentlich eine Kette von Ereignissen auslöst und das US-Wahlergebnis plötzlich von einer einzigen Stimme abhängt - der Stimme von Bud.

Swing Vote ist wohl als nette Komödie und gleichzeitige Wahlveranstaltung für die Demokratie konzipiert. Das ganze wird hier natürlich überspitzt dargestellt, wenn just zur Präsidentenwahl ein großes Patt zwischen den Kandidaten Frazier und Hopper herrscht. Gleichstand in allen Bundesstaaten, nur New Mexico steht noch aus und auch hier haben beide die gleiche Stimmzahl eingefangen, eben nur bis auf jene eine. Leicht unrealistische Situation, aber was solls. Kostner spielt hier wieder mal recht selbstironisch gegen sein Heldenimage an und gibt hier den verantwortungslosen Suffkopp, der von seiner altklugen Tochter eine Lektion in Sachen Politik und Verantwortung bekommt, was er krampfhaft versucht zu vermeiden.
Es wäre natürlich schon interessant zu wissen, warum Bud hier so zu einem faulen Lumpi geworden ist. Mal kurz zur Wahlurne, Kreuzle machen und man hätte den ganzen Ärger hinter sich. So hofieren ihn natürlich beide Kandidaten zur entscheidenden Stimme zu eigenen Gunsten. Hier hat der Film durchaus seine amüsanten Momente, wenn sich beide in skurrilen Werbespots selbst zum Affen machen, bis hin zum kitschigen Ende.
Problematisch fand ich allerdings, daß der Film mit zwei Stunden Laufzeit einfach auch zu lange ausgefallen ist. Für dieselbe Message und mehr Humor kann man sich genauso gut die South Park Episode Vote or die anschauen, die dauert gerade mal etwas über 20 Minuten. Wirklich brauchen tut die Komödie aber eigentlich keiner.
5/10

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