15 Jahre lang galt der vierte Teil von Indiana Jones als der schlechteste der Reihe, eine unverzeihliche Entgleisung – bis der fünfte Teil ins Kino kam.
Ist INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL mit Abstand betrachtet denn nun wirklich so katastrophal?
Nun, er ist zumindest eine Aneinanderreihung höchst unglücklicher Ideen und Entscheidungen: Roswell und die Aliens mit ihren lächerlichen Plexiglasschädeln (eine Idee von George Lucas, seufz), „Atomic City“ und der Flug im Kühlschrank, Shia LaBoeuf als Rocker-Sidekick „Mutt“ und Cate Blanchett als russischer Bond-Bösewicht mit schweerem Akzent.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Der Film ist wunderbar fotografiert, steht seinen Vorgängern visuell in nichts nach. Die Actionszenen sind in gewohnter Spielberg-Klasse inszeniert, insbesondere die finale Verfolgungsjagd im Dschungel bleibt in Erinnerung – auch wenn die CGI-Riesenameisen eher den schlechten Ideen des Films zuzurechnen sind. Vor allem aber darf Harrison Ford hier mit markigen Sprüchen und beherztem Improvisationstalent zum letzten Mal zeigen, was Indy so unverwechselbar macht.
Der Spirit ist da, er hat nur wenig Chancen gegen das verhunzte Drehbuch.