Indiana Jones und der Kristallschädel (1/10)
Schon wieder ein Film, den die Welt nicht braucht. Denn diesmal bekommt es der schon in die Jahre gekommene Professor mit der Peitsche, nicht mir Nazis, sondern Russen und Außerirdischen zu tun. Und was dazwischen geboten wird, ist einfach nur peinlich.
Schon nach einigen Minuten sieht man den Unsinn: die Kühlschrankszene ist so unsinnig wie unrealistisch, aber der Held übersteht alles.
Die Russen, angeführt durch eine Cate Blanchett mit einem üblen Pottschnitt, sind brutal, aber dumm, und Indiana Jones kann sie immer abhängen, oder besiegen. Eigentlich durch einige gut gemachte James Bond-Einlagen, besonders die Verfolgung durch den Jungel ist ein Beispiel dafür.
Aber: der Humbug erscheint: hier werden Körper verbogen und malträtiert, dass jede Physik unsinnig wird. Da greifen Killerameisen an (japs!), fallen die Helden drei Wasserfälle herunter, wobei der letzte noch in seichtem Wasser endet, aber keinem passiert was.
Das schlimmste ist John Hurt als geistig Verwirrter: er murmelt etwas in die Kamera, und am Ende ist er wieder fit und geistig voll da, was auch Indiana Jones freudig zur Kenntnis nimmt.
Schon als der lange Schädel ausgepackt wird, habe ich geahnt: dieser Film wird böse enden. Und so ist es auch: Unfug pur in den letzten Szenen: Cate Blanchet schreit dem Außerirdischen Marsmännchen entgegen: "Lass mich es sehen" und bekommt die Augen verschmorrt, ein Raumschiff startet, wirbelt Staub und Geröll durch die Luft, aber Indiana Jones steht am Rande daneben, ohne Schaden zu nehmen. Ist ja klar, denn das Raumschiff wirkt wie ein Planet, der die Dingen an sich heranzieht. Logik, ade.
Was bleibt in diesem Kraut-und-Drehbuch-Film: Shia LaBoeuf als junger Marlon Brando-Outfit auf dem Motorrad, eine reife Liebe, ach, man wartet aufs Ende.
Die Endszene ist auch hoffentlich so gemeint: Indiana Jones heiratet.
Groucho Marx hat einmal gesagt: ein Mann brauche zwei Hüte, einen zum Tragen, den anderen um ihn bei Zeiten zu nehmen.
Hoffentlich hat Indiana Jones beide Hüte dabei.