Review

Die Vorfreude auf Indy 4 „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ war bei mir riesig. Immerhin gehört die Indiana Jones Reihe zu dem besten, was das Abenteuer Genre zu bieten hat. Nun ist der Film endlich da. Und obwohl der vierte Teil der schlechteste der Saga ist, war ich froh Indy endlich wieder über die Leinwand schwingen zu sehen.

Dr. Jones gerät über Umwege auf die Suche nach dem legendären Kristallschädel von Akator. Schnell muss er feststellen, dass er nicht alleine auf der Suche ist. Die Sowjets sind nämlich ganz heiß auf das Teil, um damit die Welt zu beherrschen (wie einfallsreich). Ein typischer Indy-Wettlauf durch Grabstätten, Dschungel und über Kontinente beginnt.

Das Wichtigste zuerst, das Indy Feeling kommt auch in diesem Teil rüber. Dazu blieben die wichtigsten Dinge unangetastet. Dr. Jones wird wieder von Harrison Ford verkörpert, der immer noch glaubhaft die Peitsche schwingt, Keile kassiert und archäologische Rätsel im Vorbeigehen löst. Und die Story inklusive Aufbau wurde recht identisch zu den vorherigen Indy Teilen angelegt, weshalb man sich sofort heimisch fühlt. Dr. Jones auf seiner Suche über mehrere Kontinente, bewaffnet mit Hut und Peitsche, zu begleiten macht definitiv wieder Spaß. Die Zeitspanne wurde dabei in die 50er Jahre verlegt, was uns auch ein neues Klischeefeindbild einbringt, nämlich die Sowjetunion.

Weit weniger Spaß macht leider der teilweise auftretende CGI Overkill, der nur zu deutlich zu erkennen ist (Dschungel Jagd und das Vieh im Showdown). Zwar waren auch früher Effekte als solche zu erkennen, aber einige aktuelle Produktionen (z.B. „Tansformers“) zeigen was heutzutage wirklich machbar ist. Weiterhin sind einige Szenen sehr „Over The Top“ und trotzen wirklich jeglicher Logik (Kühlschrank, Schlange, Liane, Wasserfall etc.). Indiana Jones war zwar noch nie dafür bekannt historisch sehr korrekt oder sehr realistisch zu sein, aber der Bogen wurde im neusten Aufguss doch deutlich überspannt. Das passt einfach nicht zu Indy.

Cate Blanchett als Bösewicht bleibt den Film über sehr farblos. Zudem hat sie zu viel Screentime, was bei ihrem dünnen Klischeecharakter schnell ermüdend wirkt. Die restlichen Bösewichter kommen ebenfalls nicht an das Charisma der Vorgängerbösewichter ran. Es fehlt ein richtiger Nemesis mit Pepp.

Das leicht Sci-Fi angehauchte Ende wartet zwar mit einem hohen Ballaballa-Faktor auf kommt aber bei weitem nicht an die grandiosen Showdowns vergangener Indy Filme heran. Das gewisse Etwas fehlt, welches die vorherigen Teile ausmachte.

So weit so schlecht.
Fans können aber dennoch aufatmen. Trotz der Kritik dürfen sich die Fans auf ein schönes Abenteuer einlassen. Harrison Ford verkörpert Indiana Jones noch immer glaubhaft und auch Jungdarsteller Shia LaBeouf („Transformers“, „Disturbia“) passt gut als Sidekick in den Film. Auch wenn die Intentionen der Produzenten klar sein dürften, dass sie mit Shia LaBeouf den neuen Indy in der Hinterhand haben wollen. Weiterhin gibt es viele Anspielungen auf die vorherigen Teile, wobei besonders Teil 1 gewürdigt wird. Fans sollten also auf der Hut sein, es gibt einiges zu entdecken und auch ein Wiedersehen. Zu guter Letzt kommt der trockene Humor auch nicht zu kurz. Alles vermischt mit viel Action ergibt einen guten Indiana Jones Film.

Fazit: George Lucas und Steven Spielberg haben schon Wort gehalten. Oldschool Elemente sind vorhanden, und das eigentliche Indiana Jones Flair blieb unangetastet. Zwar deutlich schwächer als seine Vorgänger, bietet der Film vor allem durch mangelnde Alternativen gute Unterhaltung.

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