Review

R.I.P. Indiana Jones!

Dieser Versuch nach fast 20 Jahren mit einem Sequel an eine meisterhafte Triologie anzuknüpfen ging wahrlich in die Hose.

Ich schraubte meine Erwartungen schon zurück als ich von einigen schlechten Aüßerungen zum Film erfuhr (sei es vom Festival in Cannes oder anderen Kritikern), dennoch hatte ich als ich gestern aus der Premiere kam ein wirklich flaues Gefühl im magen und einen bitteren Beigeschmack auf der Zunge.
Doch genug von mir.

Zuerst einmal zu Harrison Ford als Indana Jones.
Ja, er hat alles richtig gemacht. Zwar kennt man ihn auch anders,
aber in Anbetracht, dass er inzwischen schon mitte 60 ist kann man an seiner Leistung nichts aussetzen.
Die anderen Darsteller spielen ihre Rollen solide, wenn auch auf's erste gewöhnungsbedürftig(z.B. Shia LaBeouf).
Karen Allen war allerdings um einiges besser in Jäger des Verlorenen Schatzes und ist hier überflüssig.
Cate Blanchett als Widersacherin von Jones und ihr Gefolge wirken (bis auf das Massaker an den Ureinwohnern) total harmlos und nicht sonderlich bedrohlich.
Man vergleiche diese nur mal mit den Bösewichten der alten Indy-Filme, bei deren Anblick es einem schon kalt den Rücken runterlief.

Die Story des Films ist dann unterste Kajüte.
Aliens in einem Indiana Jones Film ?
Ist Spielberg etwa senil geworden ?
Wollte er etwa versuchen die Begenung der dritten Art und ET auch noch fortsetzen?
Man weiß es nicht, jedoch geht diese Idee zu weit.
Zwar drehte sich in den Vorgängern alles um den Heiligen Gral oder die Bundeslade,etc. , doch verloren diese nicht an Glaubhaftigkeit (man möchte an dieser Stelle die Existenz von Aliens nich unbedingt in Frage stellen).
Das ist aber nicht der einzige Tiefpunkt des Drehbuchs.
Betrachtet man den gesamten Storyverlauf wirkt alles ziemlich lieblos inszeniert und spannungsarm.
Vieles ist sehr voraussehbar.

Action gab es auch zu Genüge schon in Teil 1-3 zu sehen
und in der heutigen Zeit ist es nichts neues, dass Computereffekte zum Einsatz kommen, aber in Indy 4 wirkt das Ganze streckenweise einfach nur sehr billig und überzogen.
("Atombombenexplosion & Kühlschrank")


Ich könnte wohl zu jedem Kritikpunkt hier einige Beispiele noch anführen, möchte jedoch nicht noch mehr verraten bzw. spoilern.

Nun genug negative Kritik, etwas Platz ist auch noch
für die gelungenen Elemente des Films:
Die Filmmusik von John Williams ist natürlich klasse geworden
und steht der der alten Filme in nichts nach.
Viele lustige und amüsante Momente gibt es, für die vor allem John Hurt sorgt. Außerdem ist die Motorradverfolgungsjagd gelungen in Szene gesetzt.

Im Großen und Ganzen ein misslungener Versuch Indiana Jones
wiederzubeleben.
Das alte Abenteuerfeeling fehlt und ästhetisch auch kein Reiser mehr. Wer reines Unterhaltungskino mag sollte einen Blick wagen, aber Indiana Jones ist das hier nicht mehr.
R.I.P.
Für Harrison Ford und all die anderen Pluspunkte gibt es von mir dennoch 5/10.

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