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XXY hat sich mit der Story eines äußerlich als Mädchen Alex erscheinenden 15-jährigen Hermaphroditen an der uruguayanischen Provinzküste keinen wirklich einfachen Stoff vorgenommen. Kaum ein Film setzt sich mit diesem schwierigen, interessanten und leidensträchtigen Thema auseinander. Umso mehr muss man Regisseur Puenzo Respekt zollen. Insbesondere auch für die sensible Umsetzung.

Ohne Filter, aber stets mit dem angemessenen Respekt für das Thema und mit tiefgehender Charakterzeichnung bringt er uns die herzergreifende Geschichte näher. Wer Skandale erwartet sollte schnell das Weite suchen. Darum geht es in dem gefühlvollen Drama nicht. Auch wenn es die ein oder andere offene Szene gibt und sich – völlig ausreichend – der Rest im Kopf des menschlicherweise neugierigen Betrachters formen darf. Es steht mehr die Hin- und Hergerissenheit im Herzen von Alex zwischen den Welten im Fokus.

Ihre emotionale Darstellung lässt diese Gefühle praktisch durch die Leinwand spüren. Und aufgrund der guten schauspielerischen Leistungen von allen Beteiligten gelingt dies sehr gut. Zwischen Liebesaffäre, Hoffnung, Bangen und aufgewühlten Emotionen erleben wir eine sehr nahegehende Geschichte eines leider viel zu oft totgeschwiegenen Themas. XXY ist ein kleines Juwel in dieser Beziehung und soll hiermit rundum empfohlen werden.

7/10 Punkten

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