Auf einer karibischen Insel werden schlimm zugerichtete Leichen einiger Fotomodelle gefunden. Terry, der Schwester einer der Ermordeten, erscheint es unglaubwürdig als die Polizei erklärt das Opfer sei von einer einheimischen und sehr aggressiven Rattenart angegriffen und getötet worden. Mit dem sich im Urlaub befindlichen Schriftsteller Fred stellt sie Nachforschungen an, wobei sie auf ein altes verlassenes Haus stoßen. Die Inselbewohner erzählen den beiden die Legende von einem Rattenwesen. Ist es bloß eine Legende um Touristen zu ängstigen? ...Eine Nacht des Terrors bricht an!
Die 80er Jahre haben den Horrorfans nicht nur jede Menge Filme beschert, die mittlerweile längst Kultstatus besitzen, es gibt auch eine Menge recht trashiger Produktionen, die nicht gerade selten von unseren italienischen Nachbarn produziert wurden. "Ratman" zählt ganz eindeutig zu dieser Art von Filmen, denn was sich dem Zuschauer hier offenbart, ist eher weniger als gelungener Horrorfilm, sondern vielmehr als kleine Trash-Perle dieser Zeit zu bezeichnen. Das zeigt sich allein schon an der Figur des "Ratman", der doch von seiner Erscheinung her äusserst putzig wirkt, als das er so etwas wie Bedrohlichkeit auf den Betrachter ausstrahlen würde. Der kleine Killer passt dann auch äusserst problemlos in einen Vogelkäfig, wie man gleich zu Beginn des Filmes sehen kann.
Und dennoch verbreitet der kleine Kerl auf der Karibik-Insel Angst und Schrecken, was schon einmal ganz generell wie ein mittelschwerer Witz anmutet. Er tötet fröhlich vor sich hin und anscheinend ist kein normaler Mensch in der Lage, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, geschweige denn, ihn zu besiegen. Damit ist im Prinzip auch schon der gesamte Inhalt der nicht gerade intelligenten Geschichte erzählt, die nicht sonderlich viel Substanz beinhaltet und so auch mehr oder weniger ziemlich belanglos vor sich hin dümpelt. Und dennoch geht irgend etwas von diesem trashigen Werk aus, das den Zuschauer in seinen Bann zieht, bei mir persönlich war es beispielsweise die Vorfreude auf jede Einstellung, in der man den putzigen Killer zu Gesicht bekommt, denn diese Szenen sind ganz klar die absoluten Highlights in einem ansonsten doch eher unterdurchschnittlichen Film, der eigentlich keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt und so auch recht schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Das liegt auch darin begründet, das hier zu keiner Zeit so etwas wie konstante Spannung aufkommt, obwohl die macher des Films durchaus versucht haben, diese zu erzeugen. Aber etwas bedrohlich anschwellende Musik reicht allein nicht aus, wenn man im Gegenzug einen Killer präsentiert bekommt, der vielleicht gerade einmal 1,20 Meter groß ist und zudem durch sein Aussehen vielmehr zum lachen animiert, als das man ihn ernst nehmen könnte. Lediglich die Opfer des kleinen Killers erleiden richtiggehend Panik-Attacken, wenn sie ihn zu Gesicht bekommen und äussern diese durch vollkommen unkontrollierte und vollkommen künstlich erscheinende Schreianfälle, die alles andere als echt und authentisch wirken. Ebenso verhält es sich mit dem dargebotenen Schauspiel, das phasenweise vollkommen grottig und total unrealistisch erscheint, sich aber dem allgemein trashigen Gesamteindruck dieses Werkes perfekt anpassen.
So kann man letztendlich festhalten, das dieser Italo-Trasher höchstwahrscheinlich nur die Freunde des schlechten Geschmacks ansprechen wird und weniger die richtigen Horror-Fans, den mit Horror hat der Film eher weniger zu tun, denn bis auf eine einigermaßen anständige Atmosphäre hat "Ratman" nicht gerade viel zu bieten. Das bezieht sich insbesondere auf den vorhandenen Härtegrad, der sich in einem äusserst überschaubaren Rahmen bewegt. Ein wenig Blut in rar gesääten Szenen, das war es dann auch schon, weswegen man auch die Freigabe dieses Werkes nicht logisch nachvollziehen kann.
Fazit:
"Ratman" ist netter Italo-Trash aus den 80ern, der Freunde des schlechten Geschmacks durchaus ansprechen könnte. Den Film als ernstgemeinten Beitrag des Horror-Genres anzusehen, dürfte ziemlich schwerfallen, denn dafür fehlt es doch an allen Ecken und Enden. Am besten vor der Sichtung das Gehirn leerlaufen lassen und sich einfach seicht berieseln lassen, dann könnte man vielleicht auch Gefallen an diesem eher unfreiwillig komischen Film haben.
4/10