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Seit „Cube“ ist die Prämisse immer wieder Ausgangspunkt eines Psycho-Thrillers auf Kammerspielebene: Einander fremde Personen erwachen in einem kargen Raum, leiden unter Amnesie und versuchen ein Rätsel zu lösen, um dem Gefängnis zu entkommen.
Minimalistischer als hier, sicherlich auch durchs Budget bedingt, wurde das Sujet jedoch selten umgesetzt. Die Konsequenz ist Monotonie und Langeweile.

Zwei Männer und eine Frau, ein metallisch grauer Raum ohne Fenster und Türen, drei Stühle, ein Tisch, ein Karaffe mit Wasser, drei Becher und in der Ecke eine Metallbox, auf dessen Außenfläche sich Buchstaben befinden und durch Berührungen verändert werden können.
Das sind bereits die Hauptzutaten, angereichert mit kurzen Flashbacks, die für zurückkehrende Erinnerungen der jeweiligen Figur eingestreut werden.

Von Kameras oder einem Initiator fehlt bis zum finalen Plot Twist jede Spur, so dass die drei ohne Einfluss von außen handeln, - wobei lange Zeit kein Vorankommen zu verzeichnen ist.
Man erfährt nach einer Weile, dass sie Lehrerin war und einer der Typen Kellner, etwas später auch, welche Geschehnisse die drei miteinander verbinden, vage formuliert – jeder hat eine oder mehr Leichen im Keller.

Doch von Spannungsmomenten kann hier kaum die Rede sein. Natürlich verschweigt jeder seine zurückkehrenden Erinnerungen und das gegenseitigen Misstrauen wächst, - spätestens, als ein Hammer und ein Messer ins Spiel kommen, ein wenig intrigiert und gegeneinander ausgespielt wird. Dabei herrscht allerdings latenter Bewegungsmangel, zumal den Figuren offenbar herzlich wenig daran gelegen ist, mit etwas mehr Energie diesen Raum zu verlassen. So sitzen sie oft nur in der Ecke oder tasten die Buchstaben der Metallbox ab, wobei diese Form von Rätseln, Vornamen zu entschlüsseln und aus „ALRECH“ „Rachel“ zu formen nicht unbedingt spannungsfördernd wirkt.

Was der Sache vor allem fehlt, ist der Sinn für Hintergründiges, da man mit so schwammigen Anhaltspunkten und schwach gezeichneten Figuren folglich keine interessante Geschichte erzählen kann. Zwar agieren die Darsteller akzeptabel, doch Sympathien kann niemand auf sich ziehen, noch gelingt es jemanden, sich mit speziellen Verhaltensweisen in den Vordergrund zu spielen. Eine Figur entpuppt sich zwar ein wenig als Querschläger, doch davon ausgehend entstehen zu wenige Konflikte, es herrscht phasenweise Stillleben und dass an einem so ermüdend kargen Hauptschauplatz.

Lediglich die eingestreuten Flashbacks lassen schließlich ein wenig puzzeln, warum nun die drei gemeinsam eingesperrt wurden und aus welchem Beweggrund sie irgendwann in der Vergangenheit handelten.
Final führen einige Fotos und das Ende der jeweiligen Flashback-Episode zu einem Plot Twist und letztlich auch zur Auflösung der kompletten Veranstaltung, was jedoch allenfalls eine Tendenz aufzeigt, aber nicht erklärt, in welchem Kontext so eine Aktion stattfinden soll.

„Shadowplay“ verschenkt in vielen Punkten sein Potential, um über 72 Minuten (15 (!) Minuten Abspann) Spannung zu erzeugen. Ein paar Protagonisten mehr, ein paar Rätsel mehr, besser ausgestattete Rückblenden und eine vielseitigere Sounduntermalung hätten da bereits einiges bewirkt. So bleiben zwei Männer und eine Frau und viel Gerede um nichts.
3 von 10

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