Review

Marvel und ich werden keine Freunde...31.12.2011

Wie schon oft in diesem großartigen Forum erwähnt, bin ich kein Freund von Comicverfilmungen, nach vielen Enttäuschungen konnte mich nur Batman begins überzeugen. Angesichts der Tatsache aber, daß im Eisernen Mann nun Robert Downey jr. mittut, dessen Filme ich seit den Natural Born Killers angesichts des knuffigen Charismas des Mimen doch recht gerne gesehen habe, konnte doch nicht soviel schiefgehen...darüber hinaus noch allerhand gute Bewertungen, beim Helden keine Superkräfte, die für mich als nüchternem Erwachsenen immer irgendwie lächerlich wirken...und im Regiestuhl Herr Favreau, von dem ich hoffte, daß seine lakonische Art als Schauspieler wie im hervorragenden Trennung mit Hindernissen auch hinter der Kamera zum Tragen käme...das alles deutete auf zwei Stunden gute Unterhaltung hin.

Doch leider, leider, sehen wir nach der ausgezeichneten ersten Hälfte des Films einen Helden im roten Eisenanzug, der fliegen kann, aus dessen Händen vernichtende Strahlen schlagen...und wir sehen später noch einen anderen Eisenmann in noch grüßerem Anzug und wohnen final einem unglaublich kindischen Duell dieser Blechmänner bei, die mich dezent an den ungleich besseren Robocop 2 erinnern. Das alles und noch viele andere Kleinigkeiten machen mir bewußt, daß ich dergleichen einfach nicht leiden kann - und zudem schon viel zu viele Filme gesehen habe, denn mir drängen sich immerzu weitere Vergleiche auf. Schade, denn Robert Downey jr. ist der ruhende Pol, der auch hier den Laden zusammenhält.

Sein Tony Stark ist eine weitere Figur des Downeytypus, eine Figurenart, die er in anderen Filmen aus seinem Wirken wie dem vielfach unterschätzten Kiss Kiss Bang Bang oder dem ganz anders gelagerten Stichtag dem Publikum nahebringt. Verschmitzt, stets den einen oder anderen lässigen Spruch auf den Lippen, charmant...man sieht das gerne. Tony Stark besitzt eine Waffenfirma, ist nach einem Kidnapping in Afghanistan geläutert, wendet sich einem Neuprodukt zu, welches er notgedrungen erfunden hat und darf sich nebenbei noch mit einem mißgünstigen väterlichen Freund sowie einer ihm sehr zugetanen Assistentin herumschlagen. Das wäre soweit toll, handelte es sich bei dem Produkt eben nicht um den Eisenanzug...so aber macht das Treiben eher dem jüngeren Publikum Freude, mir aber mit zunehmender Filmdauer nicht mehr, und daher bleibe ich dabei: Superheldenfilme mag ich nicht, für diesen hier nur dank Downey jr. 6/10.

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