Review

„…aber ich weiß nicht, wie man eine Machete abfeuert…“
Mal wieder ist das örtliche Kraftwerk schuld und mal wieder müssen sich einige Teenies vor Zombiehorden in Sicherheit bringen. Wahrlich ist die Story nicht neu, aber die Mischung aus Teenager - und Zombiekomödie weiß mit zügigem Erzähltempo und ein paar kuriosen Ideen zu punkten. Sie ist zumindest sympathischer als manch andere Versuche aus diesem Bereich.

Nur zwanzig Minuten wartet man auf das Erscheinen der Untoten, die auf dem Friedhof wie vom Katapult geschossen aus ihren Gräbern strömen. Jimmy, Lindsey, ein paar Sci-Fi-Nerds und ein Military-Coach kämpfen sich zur Schule durch, wo an jenem Abend ein prunkvoller Abschlussball stattfinden soll…

Kaum originell, aber durchweg amüsant.
Bereits bevor die Zombies die Stadt beherrschen, können einige Figuren, wie der brummige Prügelknabe oder der Biologielehrer mit sadistischem Hang zum Frösche-Sezieren punkten.
Klischees bleiben nicht aus, im Gegenteil, treibt man sie hier bewusst auf die Spitze.
So muss Loser Jimmy noch kurz vorm Abschlussball Pizza ausliefern (wobei er es bei den Kunden bereits mit einer Zombiefamilie zu tun bekommt), während der Sport-Coach, der ihn zuvor drangsalierte, zum Leiter des Gegenschlags wird und alle Überlebenden mit Waffen ausstattet (siehe Zitat oben).
Das Spiel mit den Klischees wird jedoch zu keiner Zeit überreizt, noch landet man im peinlichen Klamauk-Bereich, für Sex-Witze bleibt glücklicherweise ebenso wenig Zeit wie für Beziehungsbanalitäten, die hier eher am Rande stattfinden und lediglich dazu dienen, ab und an ein wenig das Tempo zu drosseln.

Wobei sich der reine Action-Anteil mit Splatterszenen sogar eher zurückhält und man das Gefühl hat, durch allzu übertriebene Gewaltdarstellungen nicht allzu viele Mainstreamer vergraulen zu wollen.
Handgemacht sehen Effekte wie das Abreißen diverser Gliedmaßen, Kopf ab, Schädelspaltung und blutige Einschüsse allerdings qualitativ gut aus, auch wenn das Umfeld zuweilen ein wenig dunkel ist, manche Schläge im Off stattfinden und einige Blutszenen nur kurz erfasst werden.

„Sie haben den Ball-König gegessen!“
Oft sind es die unauffälligen Momente, die zum Schmunzeln anregen, während von langer Hand vorbereitete Szenen, wie der Tanz des Heldenpaares inmitten andächtiger Zombies (sie lauschen drittklassigem Heavy einer verpeilten Band) ein wenig plump daher kommen.
Dafür hat man es fertig gebracht, auch die Randfiguren weitgehend sympathisch erscheinen zu lassen, da diese eben von unverbraucht wirkenden Typen verkörpert werden, die mit sichtlicher Freude bei der Sache sind, was sich eben auch auf den Zuschauer überträgt.

Dass bereits nach 76 Minuten der Abspann einsetzt, ist insofern schon ein wenig schade, die Credits laufen verdammt lange und auf weitere Szenen des Geschehens wartet man vergebens.
Angefangen von der sich fortbewegenden, abgetrennten Hand über den vertieften Shop-Besitzer, der das Eintreten einiger Zombies gar nicht registriert, bis hin zum Verbarrikadieren im Haus des Bestatters kommt der Freund flockiger Zombie-Komödien gut auf seine Kosten.
Zuweilen ein bisschen hektisch, manchmal etwas zu wenig blutig, aber insgesamt tierisch kurzweilig.
Über die wenig innovative, nahezu überraschungsfrei ablaufende Story sollte man sich von daher keine Gedanken machen, - der Streifen eignet sich hervorragend als Party-Anheizer fürs kommende Halloween.
7 von 10

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