Wenn Kult-Regisseure wie Herschell Gordon Lewis, José Mojica Marins oder Frank Henenlotter nach vielen, vielen Jahren plötzlich wieder einen Film realisieren, bin ich natürlich sehr darauf gespannt.
Im Vergleich zu BLOOD FEAST 2: ALL U CAN EAT war EMBODIMENT OF EVIL eine Enttäuschung. Und leider ist BAD BIOLIGY ähnlich schlecht.
Nach einem ziemlich coolen Vorspann hört man, wie die Hauptdarstellerin sagt:
„I was born with seven clits.“
Wenige Sekunden später rennt ein nackter Typ durch die Gegend und steckt sich dann eine Spritzennadel in seinen Penis. Die Hauptakteurin Jennifer (Charlee Danielson) hat Sex mit einem Mann. Er liegt auf dem harten Fußboden, während dem Liebesakt schlägt sie seinen Kopf immer wieder wuchtig auf den Boden.
Danach plündert sie ihren Kühlschrank und macht es sich neben der nackten Leiche gemütlich. Sie isst wie ein Schwein (Wenn ich meinen beiden einjährigen Jungs eine überreife Wassermelone in kleinen Stückchen auf einem Teller ohne Saugfuß serviere, sieht es ähnlich aus...).
Dann bringt Jennifer in der Badewanne ein entstelltes Kind auf die Welt. Sie will das Haus verlassen, das schreibende Neugeborene liegt noch unversorgt in der Wanne. Jennifer dreht sich um, blickt in die Kamera und sagt unter anderem, dass es ja eh nur ein „fake unfinished freak baby“ sei...
Puh, zu diesem Zeitpunkt sind noch keine zehn Filmminuten vorbei. Und glaubt mir, in den letzten zehn Filmminuten sieht man noch unglaublicheres.
Ja, in BAD BIOLIGY gibt es einiges, was der Durchschnittszuschauer von Durchschnittshorrorfilmen bestimmt noch nie gesehen hat. Aber es gibt in BAD BIOLIGY fast nichts, was man nicht in einigen älteren – meist sehenswerteren – Filmen findet. Die Story einer Frau mit mehr als einer Klitoris, gab es zum Beispiel bereits in den 70er-Jahren in einzelnen XXX-Filmen. Und Riesenpenisse mit einem Eigenleben kann man nicht nur in einzelnen asiatischen Trash-Filmen bestaunen. (Selbstverständlich hat ManCity nie einen dieser Filme gesehen oder gar in der OFDb etwas darüber geschrieben!)
Kur vor dem Abspann gibt es immerhin eine kurze Szene, die sehr amüsant und einzigartig ist.
Insgesamt hat mich BAD BIOLIGY – eine Art Mix aus BRAIN DAMAGE und CRASH – enttäuscht. Die vielen Sexszenen sind nur selten sehenswert, die meisten Spezialeffekte überzeugen nicht. Und mehrere Darsteller (viele haben noch in keinem anderen Film mitgespielt) sind überfordert.
Schade, Frank Henenlotter hätte seine seltsamen Phantasien lieber in einem Tagebuch verarbeitet.
Und ich "verarbeite" BAD BIOLIGY, indem ich mir jetzt nochmals KLITORIS, DIE SCHÖNE UNBEKANNTE anschaue...
Knappe 4 Punkte