„Versprochen ist versprochen“ ist ein recht zahmer, wenn auch routiniert gemachter Weihnachtsfilm mit Arnie in der Hauptrolle.
Der kleine Jamie Langston (Jake Lloyd) ist ein großer Fan des Superhelden Turboman, der in seiner Fernsehshow die Welt rettet. Natürlich gibt es auch die passenden Actionfiguren zur Serie und Jamies sehnlichster Weihnachtswunsch ist eine Turbomanfigur – wie ihn nahezu jedes Kind hegt. Mit der Eingangssequenz, einer „Turboman“-Episode werden ganz amüsant diverse Serienklischees auf die Schippe genommen, woran Arnie (natürlich als Turboman) sichtlich seinen Spaß hat.
Sein Vater Howard (Arnold Schwarzenegger) ist hingegen alles andere als ein Held. Er verbringt viel zu viel Zeit auf der Arbeit, um sich dort bei seinen Kunden einzuschleimen und verpasst daher viele familiäre Termine – wie auch Jamies Gürtelprüfung in Karate. Kindlicher Zorn und väterliche Schuldgefühle sind die natürliche Folge, außerdem muss das ja auch in jedem Familienfilm so sein; wenn es sich um eine Weihnachtskomödie handelt, dann erst recht.
Leider hat Howard verschwitzt rechtzeitig einen Turboman zu kaufen und muss am Tag von Heiligabend losstiefeln, um einen zu besorgen. Er behauptet, er müsse noch eben ins Büro, worauf Jamie ihm das Versprechen abnötigt rechtzeitig zur Weihnachtsparade da zu sein. Doch die Suche nach der Figur wird zum Alptraum für Howard – überall ist der Turboman schon längst ausverkauft…
Von der Story her ist Brian Levants Weihnachtsmär ziemlich konventionell geraten, denn es besteht nicht der geringste Zweifel, dass Sohnemanns enttäuschte Kulleraugen gegen Ende wieder strahlen werden und die Welt wieder in Ordnung. So dient die Jagd nach der Turbomanfigur in erster Linie als eine Folie für Gags und absurde Situationen, weshalb nicht so recht Spannung aufkommen mag und das Zuschauerinteresse von der jeweiligen Situation des gestressten Vaters abhängt. Dabei artet die Hatz nach dem Spielzeug in eine Art persönlicher Fehde zwischen Howard und dem Briefträger Myron Larabee (Sindbad) aus, der vor dem gleichen Problem steht. Natürlich kommt am Ende für beide die Erkenntnis, dass friedliches Miteinander besser ist als Rangeleien. Bei soviel Holzhammermoral möchte man dann in den Schlussminuten beinahe kotzen.
Dabei zeigt „Versprochen ist versprochen“ vor allem in der ersten Hälfte einiges an Potential, denn die Schilderung vom chaotischen Weihnachtstreiben ist stellenweise überraschend satirisch. Vor allem die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes steht immer wieder unter Kritik, aber auch raffgierige Geschäftsinhaber und allein erziehende Väter, die jede Frau im Umkreis angraben, kriegen ihr Fett weg. Auch auf Arnies andere Filme gibt es den ein oder anderen ironischen Verweis, z.B. wenn er ein Rentier ausknockt wie dereinst das Kamel in „Conan“.
Leider können nicht alle Gags das satirische Niveau beibehalten und besonders in Hälfte zwei häufen sich kindische Auf-die-Ömme-Gags, die eher peinlich. So wird viel zu oft kindischer Slapstick eingesetzt: Da sieht jemand nach der Explosion einer Bombe nur von Russ geschwärzt aus oder ein Weihnachtsmann überschlägt sich mehrfach, als Howard seinen falschen Bart zurückschnacken lässt. Dies zerrt an den Nerven des erwachsenen Zuschauers, zumal dieser eh bald von der simplen Gags, die sich wiederholen, angeödet wird, da „Versprochen ist versprochen“ seine Slapstickeinlagen schlechter timt als der vergleichbare „Kevin allein zu Haus“.
Arnie spielt hier zwar etwas übertrieben, aber durchaus sympathisch und überzeugend, zumal er einen angenehmen Hang vorweisen kann. Rita Wilson ist als genervte Ehefrau ebenfalls gut und Phil Hartman gibt den Kotzbrocken wirklich klasse. Auch die Nebendarsteller sind recht gut, während die Kinderdarsteller als nutellasüße Frätze doch irgendwann auf die Nerven gehen.
Schade, dass „Versprochen ist versprochen“ seine zahlreichen satirischen Ansätze nicht genug ausbaut und in der zweiten Hälfte ein konventionelles Weihnachtsfilmchen mit simplen Gags wird. Reicht nur zum Durchschnitt.