Ein junger Mann (Paul) will Chirurg werden, versagt aber, weil er kein Blut sehen kann. Zurückzuführen ist das Ganze mal wieder auf ein altes Trauma und auch das Verhältnis zur Frauenwelt ist zwiespältig. Irgendwann kommt der innere Wahnsinn mit Paul durch, weshalb er sich eine unheimliche Porzellanmaske aufsetzt und zum Mörder wird...
Spanischer Giallo, der im Prinzip das Psychogramm eines jungen Serienmörders darstellt. Dieser könnte fast schon das spanische Pendant zu Norman Bates sein, wenngleich man das düstere Hotel mit schnieken Villen und der Welt der Reichen und der Schönen eingetauscht hat. Aber auch dort tun sich seelische Abgründe auf: Neben seiner Mordlust ist Paul ein fanatischer Puppensammler, der zuhause eine riesige Werkstatt voller Schaufenster-, Spielzeug- und Porzellanpuppen hat.
Spätestens jetzt erhält der Film interessante bizarre Zwischentöne, die auch stilitisch entsprechend umgesetzt wurden. So wird in den Puppen das ganze Ausmaß des persönlichen Traumas eingefangen. Darüber hinaus gibt es mehr wie nur zweideutige Hinweise zu Themen wie der Nekrophilie und auch Kindermorde werden angedeutet. Hinzu kommen albtraumhafte Halluzinationen, in denen die Hauptfigur beispielsweise in den eigenen Eingeweiden badet.
Wer jetzt glaubt, es mit einem absoluten Knaller zu tun zu haben, der sei vor dem ultra-lahmen Erzähltempo gewarnt, das leider sehr vieles wieder zunichte macht. "Killing of the Dolls" hätte nämlich das Zeugs zu was ganz Großem gehabt, hätte man die Zügel etwas mehr angezogen und für eine straffere Umsetzung gesorgt. So läuft man Gefahr, bei aller Langeweile verstörende Aspekte zu verpassen, die so plötzlich wieder verschwinden wie sie aufgetaucht sind.
Fazit: Bizarres Serienkiller-Portrait, das sich leider selbst sehr vieles vermasselt. Stilistisch ist der Film besser als inhaltlich. Weil der Gesamteindruck jedoch kein Schlechter ist: 6 von 10 Punkten.