Mondscheintarif (2001)

Weitgehend gelungene Buchverfilmung - 27.03.2008

Ich habe dieses Buch lesen müssen, jaja, so etwas gibt es. Es sei lustig, man unterhalte sich bestens, und es gäbe Einblicke in die Seelenlandschaft der Damenwelt, die sich lohnen würden. Nun, dem konnte ich nicht so ganz zustimmen, denn irgendwann ertappt man sich als Mann dabei, der Hauptfigur am liebsten Befehle zubrüllen zu wollen...Ruf! Ihn! An! Aber Frauen sind nun mal andere Menschen, daran ist nichts zu drehen. Nachdem ich also das Buch eher mittelmäßig fand, war ich doch auf die Verfilmung gespannt, und die ist in der Tat ganz ordentlich gemacht.

Deutsche Beziehungsgeschichten haben ja zumeist gerne etwas Dröges an sich, da wird viel geredet und analysiert, der Witz kommt meist zu kurz. Erfreulich anders dieser Film, der mittels Montage und Verschachtelung eine eigentlich kurze Geschichte auf 90 Minuten zu strecken vermag, die dem Betrachter dann aber irgendwann recht lang vorkommen. Dabei geht es nur um Cora Hübsch, die nach einer Nacht mit Dr. Daniel Hoffmann auf den Anruf der vermeintlich großen Liebe wartet. Doch der Anruf kommt nicht, was wir Männer ganz prima verstehen können, angesichts des Verhaltens der Dame. Und so sitzt Cora den Film über in ihrer Wohnung, reflektiert die Details der Kurzbeziehung und wird zusehends verzweifelt, bis natürlich nach langer Zeit das gute Ende naht...

Frauen sind schon seltsam. Wenn sie unglücklich sind, essen sie, um sich dann zu ärgern, daß sie vermeintlich fett werden. Wer hat nicht schon mal als Mann die Frage "bin ich zu dick?" gehört und war dann der Verzwiflung nahe? Eben, und solche netten Details weiß der Film angenehm zu verpacken. Leider aber nutzt sich der Aha-Effekt irgendwann ab, zumal der Ausgang der Geschehnisse vorhersehbar ist und das eingebaute Musikvideo zu lang, zu schlecht und überhaupt zu...ist. Den Darstellern kann man keinen Vorwurf machen, und die Idee, die Hauptfigur immer mal wieder in die Kamera sprechen zu lassen, ist auch keine ganz dumme, nur wird alles ab Minute 60 zäh und fast langweilig. Also kein großer Wurf, und es gilt für den männlichen Zuseher, eine gewisse Gereiztheit angesichts des Verhaltens der Hauptfigur im Zaum zu halten - Frauen sind nun mal so...knapp noch 6/10.