Nettes Drama mit Witz und Kritik zu einem aktuellen Thema.
Story:
Die Truman Show ist eine Sendung die seit 30 Jahren 24 Stunden am Tag läuft. Weltweit erfolgreich brach sie alle Rekorde. Die Show dreht sich um Truman Burbank (Jim Carrey), der nicht weiss das er sich in einer Show befindet und glaubt ein normales Leben zu führen. Er wurde praktisch in Sendung hineingeboren. Seine Welt ist eine riesige Kuppel, in der nur Schauspieler leben. Als eines Tages vor seinem Haus ein Scheinwerfer auf die Straße fällt und er seinen tot geglaubten Vater sieht häufen sich komische Ereignisse. Nachdem er mit einer fremden Frau spricht, will Truman aus dieser Welt ausbrechen, doch die Fernsehproduzenten wollen das verhindern.........
Das aktuelle Thema griff damals direkt Sendungen wie Big Brother auf und treibt das Geschehen noch etwas weiter hinaus. Mit Geschick drückt die Story Truman Stück für Stück die Wahrheit in die Hand, der aber nur langsam begreift was eigentlich los ist. Seine Versuche, auszureißen sind dafür aber so heftiger. Zwar kalauert Carrey hier mal nicht wie gewohnt, doch sind bestimmte Grimassen und Dialoge unverkennbar sein Stil.
Musik:
Wie es sich für eine ordentliche Quotensendung gehört wird uns hier packende gute Welt Musik oder drohende heroische Musik. Die Untermalung hängt immer von Truman und seinen Handlungen ab und ist so komplett auf ihn zurechtgeschnitten. Klasse.
Atmosphäre:
Der Zuschauer wird in die Rolle des allwissenden Voyeurs gesteckt. Big Brother Erprobte würden sich sofort zurechtfinden. Mit Interesse wird nun der vermeintliche Normalbürger Truman beäugt, der sich schliesslich zum Helden entwickelt. Man wünscht ihm, dass er aus der Welt entfliehen kann. Doch immer neue, überraschenden und aberwitzige Einfälle des Programmchefs hindern ihn aus seiner Heimat zu fliehen. Positiv zu bewerten ist das nicht vorhersehbare gute Ende. Zwar hollywood-typisch, aber auf Grund des Sturms und des ärgerlichen Chefs in meinen Augen keine Selbstverständlichkeit. Dabei wirkt Ed Harris als Verantwortlicher für den Zuschauer nicht einmal wie „Der Böse“ sondern wie ein verletzter Vater. Mit Humor wird natürlich auch nicht gespart, der hier aber aus Situationskomik ala „Werbung in der Trumanshow“ entsteht und nicht aus den Carrey bekannten Witzen. Gute Unterhaltung ist somit garantiert.
Schauspieler:
Jim Carreys erste anspruchsvolle Rolle meistert er exzellent. Mit Leichtigkeit wendet er sich von seiner Slapstickeinmannshow ab und zeigt einen emotionellen Truman, ohne dabei komplett auf seine traditionellen Gestiken zu verzichten. Die Darstellung von Trumans Ängsten und seinem steigenden Mut sind beeindruckend. Vielleicht Carrey Wandlung zum seriösen Schauspieler......
Das Gegenstück dazu bietet Ed Harris als allmächtiger Verantwortlicher der Sendung mit gewohnt seriöser und professioneller Ausstrahlung und Künstlermütze (wohl um seine Glatze zu verdecken ;-)). Mit Intensität stellt er die enge Verbindung zu Truman da und fühlt sich als Vaterfigur, dessen Kind flügge zu drohen wird. Doch er will ihn nicht loslassen......
Fazit:
Interessante aktuelle Idee, 2 tolle Darsteller sowie Situationskomik sorgen für gute Unterhaltung.