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Komödien aus Hollywood funktionieren oft ziemlich gut wenn sich Hollywood selbst durch den Kakao zieht. Eine Prise an politischer Unkorrektheit darf dann auch nicht fehlen. Regisseur Ben Stiller ist dies durchaus gelungen. Der Film beginnt gleich mit ein paar Programmvorschauen. Also Vorsicht aufpassen selbst wenn die Sitznachbarn im Kino noch fröhlich weiter quatschen. Mit diesen Fake-Trailern werden die 4 Hauptdarsteller mal vorgestellt. Es gibt sicher den einen oder anderen Pfeifenkopf im Kino der glaubt, dass es sich dabei um Trailer von echten Filmen handelt. Ben Stiller darf einen abgehalfterten Action Helden, Robert Downey Jr einen von Oscars überhäuften Darsteller aus Australien (erinnert stark an Russel Crowe), Jack Black den Star einer Furz-Komödien Reihe (erinnert stark an diverse Eddie Murphy Filme der letzten Jahre!) und Brandon Chino den supercoolen Rapper Alpa Chino mimen. Diese 4 samt Jay Baruchel, der den Filmfrischling Kevin Sandusky spielt, sind die Hauptdarsteller des Vietnam Kriegsspektakel Tropic Thunder.

Der eigentliche Film beginnt dann mit einer extrem übertriebenen Kriegsszene die gleich mal die Lachmuskeln strapaziert. Hier fliegt das Beuschel (Eingeweide) nur so rum und es werden wohl sämtliche Register gezogen die man von Platoon & Co kennt. Nach diesem hirnlosen aber humorvollen Gemetzel konzentriert sich der Film ganz auf die egomanischen Hauptdarsteller samt ihren Macken. Um eine Einheit aus den Diven zu formen und einen realistischen Dreh zu bekommen werden die Schauspieler samt Regisseur, hart gesottenen Kriegsveteran und Explosionssüchtigen Pyrotechniker im Dschungel ausgesetzt. Doch da lauern schon Drogenschmuggler des Goldenen Dreiecks auf die wackeren Mannen. Zu passenden Musik mit Vietnameinschlag beginnt nun das Abenteuer für alle Beteiligten.

Dieser Film beginnt witzig und bleibt witzig. Wobei das Gagfeuerwerk zu Beginn nicht mehr ganz zu toppen ist. Ben Stiller brilliert nebenbei mit einer Forrest Gump/Rain Man Verarsche die aber sicher auch recht geschmacklos ist. Glanzpunkte darf aber wieder mal Robert Downey Jr setzten. Als „Method Actor“ geht er ganz in seiner Rolle als „schwarzer“ Sergeant auf und darf Sprüche klopfen die man schon in sämtlichen Kriegs u. Actionfilme gehört hat. Sehr zum Missfallen des eigentlichen „Schwarzen“ des Films Alpa Chino. In Nebenrollen kann man übrigens Tom Cruise (super verkleidet als Kotzbrocken von einem Produzenten), Nick Nolte als Vietnamveteran, Matthew McConaugh als gestressten Agenten und andere sehen. Anhand der Darstellerriege sieht man dass Hollywood sehr wohl über Humor besitzt und selbst gern aufs Korn mimt. Vor allem bei den Rollen von Tom Cruise (wusste gar nicht dass der Typ auch witzig sein kann!) und Robert Downey Jr (wieder mal eine Leistung für sich) wird dies deutlich. Robert Downey Jr wirkte manchmal wie die Exploitation Ikone Fred Williamson und Tom Cruise erinnerte mich an seine Rolle in Magnolia. Vielleicht hinken beide Vergleiche ein wenig aber der Film ist ja auch als Parodie mit leichten satirischen Anstrichen auf die Filmindustrie gedacht.

Inwieweit der Erfolg von Hot Fuzz auch die Mitschuld an diesem Produkt zu tragen hat, mag ich nicht zu beurteilen. Doch bin ich mir nicht sicher ob ohne Hot Fuzz jemals Tropic Thunder gedreht worden ist. Während aber Hot Fuzz mit einen furiosen Finale aufwarten kann ist bei Tropic Thunder das Actionpulver schon zu Beginn verschossen. Besonders am Schluss hätten ein bisschen mehr an Rambo/Missing in Action etc… Szenen gut getan. Die eine oder andere Anspielung auf Apokalypse Now, Deer Hunter etc.. darf natürlich auch nicht fehlen. Die berühmte Platoon (William Dafoe Sterbe-) Szene wird aber aus meiner Sicht etwas zuviel strapaziert. Dafür erfährt man warum Sean Penn keinen Oscar für „Ich bin Sam“ (2001) bekam.

Ob nach Tropic Thunder die Actionkomödie/Parodie wieder lebt ist abzuwarten. Regisseur Ben Stiller ist ein witziges, (blut-)spritzendes und Testosteronhältiges Feuerwerk an Selbstparodie gelungen. Die ca. 100 Minuten vergehen wie im Fluge obwohl ein wenig mehr Blut gegen Ende nicht geschadet hätte.

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