Review

Ed Crane, wunderbar gespielt von Billy Bob Thornton, ist ein unauffälliger, stiller, etwas eigenartiger Mensch und arbeitet als Friseur im Barbershop seines Schwagers.
Eines Tages kommt ein Kunde in den Shop, der Ed in ein Gespräch über eine von ihm entwickelte neue Technologie der Reinigung verwickelt und darüber klagt, dass er von seinem Investor hintergangen worden war und er vergeblich den weiten Weg von Sacramento gemacht hat.
Das Gespräch hinterlässt bei Ed wohl einen gewissen Eindruck, obwohl er vermutet, dass an der ganzen Sache mit der Trockenreinigung etwas faul ist ... Der Typ braucht 10000 Dollar um seine neue Technologie lancieren zu können.
Ed entschließt sich kurzerhand dafür, dieses Geld aufzutreiben und mit dem Kunden ins Geschäft zu kommen.

Ed vermutet, ja weiß es eigentlich, dass seine Frau Doris mit dem Geschäftsmann Big Dave eine Affäre hat.
Ed erpresst Big Dave anonym und fordert 10000 Fr.
Kurz darauf erhält er dieses Geld und überreicht es dem Typen mit der Trockenreinigung.
Big Dave kommt Ed allerdings auf die Spur und bittet ihn zu sich. Bei einem Handgemenge lässt Dave sein Leben.
Sämtliche Verdachte richten sich auf Ed's Frau Doris.

Und ab hier macht der Film thematisch eine Kehrtwende. Präsentierten die Coen Brüder knapp die erste Hälfte des Films einen stillen, typischen Film-Noir-Krimi, so verkommt der Film ab hier zu einer Tragödie, die tief in die psychischen Abgründe blickt, verliert den subtilen Humor der ersten paar Minuten und wird ziemlich komplex.
Das soll aber nicht heißen, dass der Film etwas von seiner Qualität einbüsst. Bis zum Ende des Films wächst die Figur des Ed Crane dem Zuschauer ans Herz.

Der Film ist wunderbar fotografiert, komplett in SchwarzWeiss gehalten, was einige für langatmig halten ist für andere schlichte Schönheit.
Ebenfalls hervorragend ist die Musik, die mit dem Bild perfekt harmoniert und das Ganze zu einem visuellen Erlebnis macht, das man sonst selten in dieser Art zu sehen/hören bekommt.

Die Schauspieler passen eigentlich alle perfekt in ihre Rollen, bedauert habe ich, dass James Gandolfini alias Big Dave eigentlich nur einen kurzen Part im Film hat.
Es ist aber so, dass alle Auftritte sämtlicher Rolle abgesehen jene vom Protagonisten Crane recht kurz gehalten werden. Ist vielleicht auch gut so.

Fazit:
Wunderbar gemachter Film, vielleicht etwas sperrig, aber sicher sehenswert

9/10

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