Leider ist "The Quest" deutlich ein Abklatsch von "Bloodsport" und kann daher nur mittelmäßig unterhalten.
Man schreibt das Jahr 1923. Christopher Dubois (Jean-Claude Van Damme) ist der Anführer einer Jugendbande, Diese stielt dem falschen Mann Geld. Um sein Leben zu retten, entkommt Dubois mit Hilfe eines Schiffes als blinder Passagier. Dort wird er allerdings wie ein Sklave behandelt. Zu seinem Glück wird das Schiff von Piraten geentert. Der Kapitän (Roger Moore) ist ziemlich geldgierig und verkauft Dubois auf einer Insel. Hier lernt er kämpfen und will eines Tages zu einem Tunier fahren, wo sich Kämpfer aus der ganzen Welt messen...
Dies ist der grobe Gerüstaufbau und dient eigentlich nur als "Drumherum" für den geheimen asiatischen Wettkampf. Darum dreht sich der Film nämlich. Die ganze Vorgeschichte ist eigentlich relativ uninteressant und Van Damme untypisch. So dauert es schon seine Zeit bis die Kämpfe anfangen. Man muss aber trotzdem sagen, dass die Vorgeschichte dem Film eine gute Handlung verleiht. Bloß wurde dies zu sehr in die Länge gezogen, sodass der Film zu Anfang zu langweilig und uninteressant rüberkommt.
Ein paar kleine Sachen sind allerdings etwas unlogisch. So hängt Chris Dubois (Wieso hat er eigentlich einen französischen Namen?) an dem Kran, aber niemand sieht ihn. Spätestens der Kranführer hätte ihn doch bemerken müssen! Auch als Dubois auf der Insel ankommt, begreife ich eins nicht so ganz. Er wird nämlich erst mal von den Einheimischen Kämpfern zusammen getreten. Daraufhin sagt der (große) Meister der Kampfschule dann zu Dubois: "Sei immer aufmerksam oder du wirst nie ein Kämpfer!" So oder ähnlich hat er das gesagt. Jedenfalls frage ich mich, wieso der Meister ihn denn so vollquatscht? Hat Chris Dubois denn irgendwie erwähnt das er überhaupt ein Kämpfer werden will? Nee, hat er nämlich nicht. Außerdem hat er überhaupt noch keine Ahnung, dass er verkauft wurde.
So weit so gut, bisher ähnelt der Film "Bloodsport" noch nicht viel. Aber jetzt kommt ja die eigentlich Handlung mit den Kämpfen. Es gibt wie bei "Bloodsport" eine Reporterin. Dann sind die ganzen Kämpfe eigentlich auch nur von dem Kampfsport-Klassiker "Bloodsport" kopiert. Es gibt ein Turnier, einen Guten und einen Bösen. Diese zwei Kämpfer treten im Finalkampf dann gegeneinander an. Wer gewinnt, kann man sich ja jeder denken. Erst scheint es, als ob der Gute nicht den Hauch eine Chance hat, aber dann wendet sich das Blatt....Alles zu vorhersehbar.
Dann bringt der Böse, hier übrigens ein Mann aus der Mongolei, bei einem Kampf auch noch jemanden um. Haben wir das nicht auch schon mal gesehen? ...Natürlich! - in "Bloodsport"! (Der Kandidat erhält 100 Punkte). Die "Bloodsport"-Parallelen sind jedenfalls unverwechselbar zu erkennen.
Etwas negativ aufgefallen sind die Explosionen als das Schiff geentert wird. Das sieht alles irgendwie nach der "A - Team" - Serie aus. Das ist alles etwas billig und hat schon fast B-Filmcharakter (Das "A -Team" finde ich aber trotzdem nicht schlecht).
Positv dagegen sind die Kämpfe, die allerdings viel zu spät im Film auftauchen. Auch hätte man sich davon etwas mehr gewünscht.
Von der Atmosphäre her erinnert "The Quest" irgendwie an einen Abenteuerfilm à la Indiana Jones. Unterstützt wird dies auch von einer sehr abenteuerlichen Musik. Bei den Kämpfen hört man allerdings anderen Sound.
Bei den Darstellern bringt Roger Moore seinen Charakter wohl am besten rüber. Man sieht dem Käpt´n sofort seine Gier nach Geld an. Zum Schluss hin sieht der gute Mann sogar ein, dass es auch wichtigere Sachen auf der Welt gibt, als Reichtum und ein Leben im Luxus.
Van Damme macht hier auch gar keine so schlechte Figur. Am besten überzeugen kann er aber wie immer mit seiner Kampfkunst.
Fazit: "The Quest" kann ganz ordentlich unterhalten. Der Film wird sich aber bei niemandem in den Kopf einbrennen. Also einmal ansehen und dann nach ein paar Tagen schnell wieder alles vergessen. Wenn der Film bloß nicht so ein "Bloodsport"- Abklatsch wäre! Sicherlich hätte man mehr drausmachen können, so noch 6/10 Punkten.