-Spoiler möglich!-
Gehen wir doch kurz mal die anderen beiden Filme durch, welche Aja gedreht hat: "High Tension" war ein ganz böser Slasher, der vor allem durch Spannung und seine kompromisslose Brutalität zu überzeugen wusste. Dann kam "The hills have eyes": Der setzte in Sachen Brutalität noch eine gehörige Schippe drauf und wusste ebenfalls voll zu überzeugen. Aber was ging beiden Filmen ab? Genau, eine richtig gute Story.
Und jetzt kommt also "Mirrors". Wieder ein Remake, wie schon Ajas Vorgängerwerk. Diesmal allerdings legt der Nachwuchsregisseur viel mehr Wert auf eine anständige Story. Dumm nur, dass dies nicht vollends funktioniert...
Alles dreht sich um ein abgebranntes Kaufhaus, welches früher mal ein Hospital war. Darin befinden sich Dutzende Spiegel, welche irgendein dunkles Geheimnis zu verbergen haben. Ben Carson (Kiefer Sutherland) will herausfinden, was die Mistdinger da drin zu bedeuten haben.
Es fängt gut an: Ein Security-Mann versucht sich vor etwas in Sicherheit zu bringen, was er nicht sehen kann. Man weiß nur eins: Es hat was mit den Spiegeln zu tun. Um es kurz zu machen: Der Herr beißt unfreiwillig und ziemlich blutig ins Gras. Und es geht auch äußerst ansprechend weiter: Das Kaufhaus ist atmosphärisch-düster, die Soundeffekte werden gut eingesetzt und man ist gespannt, was noch so passieren wird. Nach dem 2. absolut bösen Splattereffekt (arme Amy Smart!) allerdings wird das Tempo deutlich gedrosselt, was dem Film nicht gut tut!
Denn nun zieht sich der Rest teilweise schon sehr in die Länge. Bis zur Auflösung musste ich schon den einen oder anderen Gähner unterdrücken. "Mirrors" erinnert mich ein wenig an einen sich selbst überschätzenden Marathonläufer: Er startet schnell und gut, doch in der Mitte merkt er, dass ihm langsam die Puste aus geht und wird langsamer, um am Ende nochmal mehr Gas zu geben. Leider verliert er schließlich doch gegen einige Konkurrenten(Ring, The grudge, A tale of two sisters...).
"Mirrors" ist wahrlich kein schlechter Film, doch wäre noch mehr drin gewesen! Leider der schwächste Aja von den Dreien, aber immer noch gut genug, um einen netten Kinoabend zu verbringen. Und die 2 Splattereffekte können sich echt sehen lassen! Besonders die Badewannenszene ist ganz übel (im positiven Sinn)! Das nächste Mal aber bitte wieder einen eigenständigen Film drehen...Meinetwegen wieder ohne große Handlung. Ich denke, das liegt dem Mann doch etwa mehr!
7 von 10 Punkte