Solide Unterhaltung...10.10.2010
Frank und Susan sind geschieden, Sohn Danny lebt bei der Mama und deren neuem Freund Rick. Kennen wir so aus all den anderen Dramen rund um Scheidung, Unterhalt, Armut, Hartz IV und den dazu gehörenden Beratungssendungen im nicht öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Und hurra, als der Film zu Ende ist, sind Frank und Susan immer noch geschieden, man erspart uns das ganz üble Familie-hält-auf-ewig-zusammen Moralthema des amerikanischen Kinos. Doch es winkt ganz zart ein Pflänzchen Hoffnung daher, als Susan in den Krankenwagen verfrachtet wird...sollten die drei doch wieder vereint sein? Und was ist dann mit Rick?
Nun, Rick ist eh nicht der, der er zu sein scheint, ganz und gar nicht, lieber Leser, Rick ist ein schlimmer Finger mit einer noch schlimmeren Vergangenheit, aber mit einem Sack voll Geld. Hat der Mann die Beute eines Raubzugs gut investiert? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, daß auf der Hochzeit von Rick und Susan nicht nur Frank zu Gast ist samt eigener neuer Flamme, sondern auch ein Exkumpel von Rick, der nun sein Stück vom Glück haben will. Aber warum teilen? Mehr ist besser! Gebt mir alles, die anderen brauchen es eh nicht! Und so wird der Kumpel gemeuchelt und in Ricks Ziegelei eingeäschert. Das aber hat Danny gesehen, der petzt bei Papa, aber niemand glaubt dem Buben. Doch der gute Vater läßt nicht locker, kann mehr als die Polizei und darf Rick im Showdown dem Schöpfer näher bringen.
Das alles kommt weder neu noch inspiriert daher, hat einen Travolta mit Vokuhila dabei und einen Vaughn, der als Bösewicht so schlecht nicht ist. Aber es dauert eine gute Stunde, bis der Film Fahrt aufnimmt, und dann ist er auch gleich wieder vorbei. Spannung vermißt man eigentlich weitgehend, da ohnehin klar ist, wie der Hase läuft. Die Regie hat auch nicht unbedingt das Nervenzerren erfunden, das Drehbuch weist dicke Löcher auf, aber irgendwie macht der Film dennoch Spaß, vielleicht, weil er nur so kurz ist. Aber nichts unterscheidet ihn von einem beliebigen Fernsehkrimi, er paßt sogar mit der Laufzeit in den Sonntagabend der ARD...und da gehört er eigentlich auch hin, aber nicht auf die große Leinwand, zumal Buscemi zwar mittun darf, schmierig wie immer, aber auch bald aus dem Weg geräumt wird. Ganz nett ist der Film dennoch, aber man hat ihn auch bald wieder vergessen - 5/10.