Schwer verliebt (2001)

Hal Larson achtet bei Frauen normalerweise nur auf das Äußere. Eines Tages wird er in einem Aufzug hypnotisiert, damit er die inneren Werte einer Frau erkennen kann. Schon kurz danach lernt er die übergewichtige Rosemary Shanahan kennen und verliebt sich in sie, denn für Larson sieht Rosemary nun wunderschön aus.

Was passiert wenn einem jungen Kind vom Vater an dessen Sterbebett medizinisch bedingt selten dämliche Ratschläge für seine Zukunft gegeben werden, zeigen die Farrelly Brüder in ihrer Komödie Schwer verliebt. Der dicke Hal entwickelt sich zu einem Schmalspurmacho, ohne zu registrieren, das er bei Frauen etwa so beliebt ist, wie eine Laufmasche in der Strumpfhose. Dennoch versucht er zusammen mit seinem Loserkumpel pausen- und erfolglos an der Discobalz.
Erstaunlich feinfühlig wenden sich die Farrellys dann dem Thema innere Werte zu, nachdem sie sonst in vorherigen Filmen stets volle Breitseiten infantilen Humors auf diverse Minderheiten abfeuerten. Zwar bekommen auch hier übergewichtige oder physisch gehandicapte Menschen etwas ab, aber der Hauptzweck schien doch zu sein hinter die oft eher unansehnliche Fassade zu blicken und dort einen netten, vielleicht sogar liebenswerten Menschen zu entdecken.
Nebenbei gibts noch die Love Story aufzuarbeiten, denn was für andere Leute ein gestiefelter Walfisch ist, ist ab jetzt in den Augen Hals eine volschlanke Blondine. Aus dieser Situation und den spaßigen Dialogen mit Filmpartner Jason Alexander entstehen einige spaßige Gespräche und Situationen. Längen gibt es zwar auch und das Happy End kündigt sich mit der Wucht eines Artilleriegeschosses an, aber die meiste Zeit ist diese simple Komödie recht verträglich, egal ob Riesenschlüpfer, Boot mit einseitigem Tiefgang oder die Entwässerung eines Pools mittels Arschbombe sind immer einen Grinser wert.
Ganz charmant bewegt sich schwer verliebt durch seine 90 Minuten. Brüller Marke ZAZ sucht man jedoch vergebens, dafür ist der Humor doch schon wieder eher zu brav, aber im Bereich romantische Komödie hab ich schon langweiligeres gesehen.
6/10