Review

Ich weiß noch immer, was du letztes Jahr am 1. April getan hast.
Nun weiß bereits jeder Genre-Freak, mit welcher Art von Prämisse er es zu tun hat, den Rest kann er sich schenken, vorausgesetzt, fantasielos unblutige Kills und eine nahezu vorhersehbare Story können ihn nicht von einer Sichtung abhalten.
Obwohl, sofern man das Original von 1986, „Die Horror-Party“ nicht kennt, mag man sich ab einem gewissen Zeitpunkt ins Fäustchen kichern…

…was das wohlhabende Geschwisterpaar Desiree und Blaine Cartier am 1.April während ihrer Debütantinnen-Party auch geplant hatte. Die ungeliebte Milan sollte in eine Intrige verwickelt werden, doch der Plan gerät aus den Fugen und Milan erleidet einen tödlichen Sturz. Genau ein Jahr später erhalten alle relevanten Gäste dieser Feier einen anonymen Brief: Entweder der Mörder stelle sich freiwillig oder es werde einem nach den anderen erwischen…

Ganz offenbar haben sich die Macher beim Casting viel Mühe gegeben, möglichst dekadent wirkende Gesichter auszuwählen, denn anders lässt sich die Antipathie gegenüber sämtlichen Figuren, die sogleich während der Feier aufkommt, nicht erklären.
Ein hochfeines Anwesen mit großem Pool, drei Geiger fiedeln live, Typen im Anzug, die alle gleich aussehen und sich vor Arroganz übertrumpfen und lauter falsche Schlangen in glänzenden Abendkleidern, - selten erschien die elitäre Gesellschaft so unsympathisch.

Die einzige in Ansätzen ansprechende Figur ist leider auch das Opfer der Intrige, was es im Verlauf nicht gerade erleichtert, beim Ableben Übriggebliebener mitzufiebern.
Nach den ersten Morden, die mit Stromschlag und Ertrinken im Pool kaum unspektakulärer hätten ausfallen können, gerät zumindest das Erzähltempo auf die richtige Bahn.
Es kommt zu einer kleinen Autoverfolgung, zum Einbruch in die Wohnung eines Verdächtigen, man muss verschwunden sein, bevor die Cops einen Tatort erreichen und in der Parkgarage einem Van ausweichen. Immerhin.

Ansonsten wirkt der Streifen in seiner Art reichlich angestaubt und könnte in Sachen Ausstattung und Inszenierung auch aus den 90ern stammen, wozu selbst das gar nicht mal übel klingende Main-Theme passt.
Folgerichtig hätte dem Ganzen ein wenig Humor gut getan, doch der bleibt völlig außen vor, der Streifen nimmt sich verdammt ernst und damit wird es schwierig, Darsteller mit hölzernen Performances noch ernst zu nehmen, erst recht jene, die gnadenlos zum Overacting neigen.

Die finale Plot-Twist mag schließlich zumindest jene überraschen, die das Original nicht kennen, im Zuge dessen stellen sich jedoch erneut Fragen, wie das denn alles zusammenpassen soll und auch der abschließende, kleinere Twist reißt mehr Logiklöcher auf, als er schließen kann.
Nicht, dass man der Story nicht folgen könnte, nur viele Aspekte ergeben abschließend keinen Sinn mehr. Man kann aber unter Umständen darüber schmunzeln.

Also, ein Slasher ohne nennenswerte Höhepunkte, kaum blutigen Ableben (ein Kehlenschnitt) und durchweg unsympathischen Figuren.
Was ihn teilweise noch unterhaltsam macht, ist die schnörkellose Art, die Story ohne nennenswerte Pausen durchzuziehen, was aber beileibe nicht für eine Empfehlung ausreicht, denn spannend oder gar mitreißend gestaltet sich das alles nun wirklich nicht.
Knapp
4 von 10

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