„Heist“ ist der neuste Film aus der gerade omnipräsenten Filmfirma Franchise Pictures (Beteiligung an 48 Jahren seit der Gründung 2000 !!) um ihren Eigner Andrew Stevens, der trotz eines Starauflaufens und toller Kritiken floppte. Dabei funktioniert die Mischung aus Gangsterfilm und Krimikomödie ebenso gut wie das Zusammenspiel der Stars. Die Gründe, warum anspruchsvolle Filme wie dieser oft ignoriert werden: das Mainstreamkino !!
Nun aber zum Film.
Wie in zahlreichen Genre-Vorgängern versuchen ein paar Diebe um ihren Anführer Joe den großen Coup zu landen und nebenbei ihren Hehler übers Ohr zu hauen, der sich natürlich rächen will.
Besonders einfallsreich ist das nicht, die Story ist nur halb zur „tricky“ wie sie sein will. Ist der Anfang (der Juwelenraub) noch recht amüsant und ideenreich, so verliert sich der Film in der Mitte in einige Längen und beschäftigt sich weder groß mit der Planung noch mit der Durchführung des Raubs. Stattdessen werden Beziehungen zwischen den Charakteren gespannt und Intrigen geschildert, ehe dann das Ende noch einige nette Wendungen bietet. Mit den Wendungen hat sich Regisseur Mammet etwas verzettelt, was auf Kosten der Spannung geht.
Der Schwerpunkt liegt selbstverständlich nicht auf der Action. Die Explosion im Mittelteil ist nett anzusehen, die Schießerei am Ende ist jedoch vollkommen missraten und schlecht inszeniert. Auf Grund derer wird manch Actionfreund froh sein, dass es nicht mehr von dieser Art von „Action“ gibt, auch wenn „Heist“ sicherlich die falsche Wahl für Actionfans ist. Wirkliche Spannung kommt nur zum Ende auf, trotzdem hat der Film einen hohen Spaß-Faktor, der auch der netten Optik zu verdanken ist. Inszenatorisch kann man „Heist“ keinen Vorwurf machen. Schnitt, Kamera und Musik bewegen sich auf „gemütlichem“ Niveau, ohne dass man einen Stil oder ähnliches erkennen kann. Lediglich das tolle Produktions-Design im Stile der 30er und 40er Jahre kann glänzen.
Durchweg überzeugen können jedenfalls die hervorragenden Darsteller. Das Starensemble um Gene Hackman, Danny De Vito und Sam Rockwell spielen großartig, auch die Nebendarsteller bringen ihre Rollen glaubhaft herüber. Regisseur David Mammet gelang auch mit seiner neunten Regiearbeit nicht der große Wurf, die 35 Millionen Dollar teure Produktion spielte nur etwas mehr als die Hälfte seiner Kosten wieder ein.
Fazit:
„Heist“ ist eine feine Krimikomödie mit tollen Darstellern, aber einer etwas gequälten Story. Die Wendungen sind zwar teilweise richtig klasse, die Story beschäftigt sich jedoch zu sehr mit anderen Dingen als mit dem eigentlichen Raub. Als Gesamtwerk gesehen ist „Heist“ aber ein guter Film, der Charme hat und zu überzeugen weiß.
Freunden des Genre sowie Krimi-Fans kann eine Empfehlung ausgesprochen werden.