Nach dem gelungenen "Final Destination" ist dies der zweite Spielfilm, inszeniert von James Wong. Wong führte vorher schon Regie bei einigen "X-Files" und fungierte dort auch als Drehbuchautor. Daher kannte er auch Glen Morgan (Regie Black Christmas), mit dem er zusammen das Drehbuch zu "The One" schrieb. Für Hauptdarsteller Jet Li eine weitere Gelegenheit sich in den USA zu profilieren, den Sprung dorthin schaffte er mit "Lethal Weapon 4".
Wir leben in einem Multiversum und nun ist es der Menschheit gelungen, zwischen den Universen hin und her zu reisen. Dies nutzt der ehemalige Agent Gabriel Yulaw (Jet Li) gnadenlos aus, denn er will der Einzige werden. In jedem Universum existiert ein exaktes Ebenbild, stirbt Einer davon wird die Energie auf die restlichen aufgeteilt. Yulaw hat seine Gattung schon fast ausgerottet und Keiner ist ihm mehr gewachsen. Nur Gabe Law (Jet Li) steht ihm noch im Weg. Auch die Agenten Harry Roedecker (Delroy Lindo) und Evan Funsch (Jason Statham) sind auf der Jagd nach Yulaw. Nun liegt es an Gabe, Yulaw´s Unterfangen zu beenden.
Die Story ist leider nur ein Grundgerüst, welches auf sehr wackeligen Sockeln steht. Logiklöcher so viel wie es hier Universen gibt, dabei sind die Ansätze durchaus Gold wert. Aber Morgan und Wong ist hier sichtlich der Einfallsreichtum ausgegangen, zudem war man nur auf Action und eine schicke Zukunftsoptik aus. Jet Li kann sich hier gleich in mehreren Rollen austoben und diese Hürde meistert er wirklich gut. Es fehlt zwar immer der Feinschliff, sowie Mimik und Gestik, doch deswegen ist Li auch nicht berühmt geworden. Auch die restliche Rige gefällt recht gut. Jason Statham als aufbrausender Agent Funsch, Delroy Lindo als charismatischer Roedecker und Carla Gugino als Gabe´s Love Interest. Aber keine Bange, die kleine Liebesgeschichte spielt in diesem sehr kurzen Film nur eine untergeordnete Rolle.
Es geht natürlich um die Action und davon gibt es eine Menge. Ganz besonders berstende Shootouts mit hohem Munitionsverbrauch und vielen Sachschäden, leider kommen gerade die Fights etwas zu kurz. Zudem ist das Gegebene manchmal zu übertrieben, selbst für einen Sci-Fi-Actioner. Die haushohen Sprünge, unmöglichen Moves erinnern leicht an das Hongkongkino, leider kann ich damit nicht sonderlich viel anfangen, auch wenn das Ganze schick aussieht. Die Schusswechsel und Verfolgungsjagden gefallen mir da besser. Der hohe CGI Anteil ist nur geringfügig störend, da die Qaulität jener Effekte wirklich hochwertig ausfällt. Das Beste jedoch ist Trevor Rabin´s Score. Instrumental für die etwas sentimentaleren Szenen, ansonsten Hard Rock oder Metal. Die futuristische Kulisse ist ebenfalls sehr gelungen, immer leicht in blau getaucht.
Etwas schade um die guten Storyansätze, einige Szenen sind mir dann doch zu übertrieben, aber "The One" macht Spass, besitzt eine tolle Optik und keinerlei Durchhänger. Da wäre aber mehr drin gewesen.