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Manchmal entspringen auch in der heutigen Zeit dem einen oder anderen Film noch so richtig gute Ideen. Auch wenn das ganze Grundthema in „The One“ bisweilen ziemlich abstrus rüberkommt, steckt doch eine ganze Menge Pfiff hinter dem Grundprinzip des so genannten „Multiversums“, in dem mehrere Universen parallel existieren und jedes Individuum dementsprechend in jedem Universum einmal existiert. Durch Portale, die durch schwarze Löcher entstehen, ist es möglich, zwischen diesen Universen hin und her zu reisen, und eine übergeordnete Behörde überwacht die streng geregelte Reise durch Zeit und Raum. Der ehemalige Agent Yu Law (Jet Li) dieser Behörde sieht sich eines Tages gezwungen, eine seiner Koexistenzen umzubringen, und dabei entdeckt er, wie er selbst davon profitieren kann, da sich die Macht der Gestorbenen auf sich und die anderen rund 130 Existenzen verteilt. Fortan zieht er gejagt von zwei seiner ehemaligen Kollegen (Jason Statham und Delroy Lindo) durch die Dimensionen und mordet sich wie Kurgan aus Highlander bis zu seinem letzten Kontrahenten vor, der in dem uns bekannten Universum zu Hause ist: der Polizist Gabe Law (auch Jet Li)...

Yopp. Leider hat der ganze Film mit seiner gewagten Handlung zwei gewaltige Macken. Erstens wurde die an sich sehr interessante Grundidee in einem Film mit weniger als 80 Minuten Laufzeit gepresst, und so kommt vieles einfach zu kurz – unter anderem auch das Niveau der Inszenierung. Zweitens legten die Macher leider wenig wert darauf, ihr Konzept sorgfältig und doppelbödig umzusetzen. Warum auch, wo die granatenmäßige Action eh im Vordergrund steht. Dementsprechend mangelt es gerade im späteren Verlauf „The One“ reichlich an Logik.
Ist an sich natürlich alles halb so wild, da die Action mit all ihren Bullett-Time Effekten und noch viel mehr Technik-Rambozambo sowie eleganten Martial-Arts Einlagen natürlich mehr als sehenswert ist. Da stört es auch wenig, dass „Edelmime“ Jet Li mal wieder den ganzen Film über nur ein einziges Gesicht hat und sich voll darauf konzentriert, in den Handkantensequenzen zu glänzen – und nur da. Aber ansonsten springen unter den Darsteller ganz nette Gesichter herum, so zum Beispiel der charismatische Brite Jason Statham, der schon in den beiden bekanntesten Guy Ritchie-Hämmern reichlich gut gepunktet hatte. Die FX sind Zucker und der Soundtrack ist es ebenfalls, so kann man für „The One“ klar und deutlich festhalten, dass er für einen netten Actionabend definitiv was taugt und dass es auf dem modernen Markt in der Spalte wesentlich miesere Sachen gibt. Allerdings frage ich mal wieder, weshalb in Deutschland zwei Versionen existieren und weswegen genau die 18er-Freigabe zustande kam...

Wie dem auch sei. DVD ist billig zu haben, Effekte geil, Action geil, nette Grundidee, Rest vergessen. Ab dafür.

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